Region
(mk, MB). Es geht nicht um eine Mondmission, als der Innenminister
Dietmar Woidke am Mittwoch im Landtag verkündet: Wir
haben ein Problem! Doch der Raum von dem der Minister redet,
scheint unendliche Weiten zu haben - zumindest für Diebe.
Denn Woidke ergänzt: Dieses Problem heißt grenzüberschreitende
Kriminalität. Um dieses Problem zu erkennen, braucht
es kein Mikroskop. Die Zahlen werden immer fetter. Der Innenminister
legt folgende Zahlen vor: Im Jahr 2009 entstanden in Forst 575823
Euro und in Guben 480065 Euro Schaden durch Diebstähle. Ein
Jahr später verdoppelten sich diese Zahlen bereits. In Forst
entstand 2010 ein Schaden in Höhe von 1?259688 Euro und in
Guben in Höhe von 976763 Euro. Das Erschreckende: Während
die Zahl der Diebstähle steigt, sinkt die prozentuale Aufklärungsquote,
die im Jahr 2011 bei Diebstählen mit 29,8 Prozent unter die
30 Prozent-Marke rutschte. Am Forster Rosenpark steht die Rentnerin
Helga Ernst. Sie sagt: Die offene Grenze soll Freiheit bringen.
Aber je mehr Freiheit die Diebe haben, je schlimmer wird es.
Die Forsterin wünscht sich mehr Grenzkontrollen. Uwe Hirschfeld
ist stellvertretender Geschäftsführer der EEB Kabeltechnik
im Forster Gewerbegebiet. Trotz vieler Kupferkabel hat er noch
keinen Diebstahl gehabt, sagt er. Trotzdem wünscht er, dass
die Polizeipräsenz nicht nur über ein paar Monate
sondern dauerhaft an den Grenzen erhöht werden müsse,
da die Diebe ja nicht blöd sind.
Dietmar Woidke bezeichnet es als Fehler, bei der Grenzöffnung
im Jahr 2007 zu wenig über die Risiken nachgedacht zu haben.
Mit fünf Punkten will er den Dieben das Geschäft vermiesen.
Erstens: Stärkere Zusammenarbeit zwischen Bundes-polizei,
Landespolizei, Zoll und den polnischen Nachbarn. Zweitens: Die
Priorität der Bundespolizei muss die Grenze haben. Auch für
den Bund. Drittens: Das Bündeln aller Ressourcen des Landes
Brandenburg. Zitat Innenminister: Wir setzen derzeit alles
ein, was wir haben. Dazu gehören drei der vier Einsatzhundertschaften.
Viertens: Die sogenannte künstliche DNA, die zum Eigentümer
führt sowie mehr Eigentumsschutz wie Wegfahrsperren oder
GPS-Sender. Fünftens: Die automatische Kennzeichenfahndung.
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Der Kampf
gegen die Grenzkriminalität soll verstärkt werden F:
M.K.
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