Forst/Guben
(mk). Drei der vier Hundertschaften der Bereitschaftspolizei
sollen ab Januar drei Monate lang für mehr Sicherheit an
der deutsch-polnischen Grenze sorgen. Die Beamten sollen sowohl
in Uniform als auch in Zivil Dieben von Autos, Maschinen, Kraftstoff
und Ersatzteilen auf die Spur kommen oder zumindest als Abschreckung
wirken.
Der Landtagsabgeordnete Jürgen Maresch, der sein Wahlkreisbüro
in Cottbus hat und selbst Polizeihauptkommissar war, sieht diesen
Polizeieinsatz auf Zeit kritisch. Er schreibt: Die schiere
Verzweiflung bestimmt das Handeln und nicht planmäßiges
Vorgehen. Der Einsatz der drei Hundertschaften ist richtig. Aber
was ist nach den drei Monaten?
In Guben zeigt man sich erfreut über den Einsatz der Polizisten.
Die Sprecherin der Stadt Susann Winter sagt: Die Stadtverwaltung
Guben begrüßt es sehr, dass nun erste Maßnahmen
getroffen werden, um die Situation vor Ort zu verbessern. Wir
haben immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass etwas getan
werden muss. Am 10. Februar 2012 findet in Guben (Alte Färberei)
das nächste Stadtforum Guben-Gubin zum Thema Sicherheit statt,
bei dem auch der Brandenburger Innenminister Dr. Dietmar Woidke
sprechen wird. Wir gehen davon aus, dass wir dann weitere Informationen
rund um dieses Thema erhalten werden.
Erleichtert zeigt sich der Forster Bürgermeister Dr. Jürgen
Goldschmidt. Er erklärt, dass in Forst als Grenzstadt die
Lebensqualität als Tourismusstandort und als Wirtschaftsstandort
durch die zahlreichen Diebstähle auf dem Spiel stehe. So
hätten die Diebstähle, die nicht nur von der polnischen
Seite, sondern auch durch organisierte Kriminalität aus Osteuropa
begangen werden, bereits Unternehmen an den Rand der Existenz
geführt. Der Bürgermeister hofft, dass durch den dreimonatigen
Polizeieinsatz Ruhe einkehrt, da die Sorge der Menschen sehr groß
sei. Über den dreimonatigen Einsatz hinaus wirbt Goldschmidt
für ein gemeinsames Sicherheitskonzept mit den polnischen
Kollegen.
Das fordert auch der Landtagsabgeordnete Jürgen Maresch,
der sagt: Die Landesregierung muss sich mit der Bundespolizei,
mit dem Zoll und mit den zuständigen polnischen Behörden
und den zuständigen Staatsanwaltschaften und Gerichten hinsetzen
und ein gemeinsames Konzept erarbeiten. Nur so kann es gehen.
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