Cottbus
(bw). Jetzt sind die Tage wirklich schon zu zählen bis
zum Heiligen Abend. Und immer noch warten nicht nur die Kinder,
sondern auch manche Erwachsene auf Schnee und die damit erhoffte
Verstärkung weihnachtlicher Stimmung. Vor dem Autohaus Härtel
schaut sich Klaus-Peter Langhans ein neues Renault-Modell an.
Eigentlich gehört Schnee zu Weihnachten wie das Eierfärben
zu Ostern, meint er. Ich war gestern noch mal in meinem
Garten, man fürchtet ja schon, dass die Krokusse aus der
Wiese leuchten. Ich kann mich kaum erinnern, dass so kurz vor
dem Fest mal alles noch so herbstlich war. Drinnen steht
Autohaus-Chef Reinhard Härtel gerade mit seinen Söhnen
Jens und René zusammen, um sich in Katalogen über
die neue Generation von Elektrofahrzeugen der französischen
Firma zu informieren. Jetzt können wir unseren Kunden
tatsächlich etwas bieten, was zu 100 Prozent umweltfreundlich
ist, absolut sparsam und natürlich auch praktisch,
schwärmt Juniorchef René Härtel. Wenn man
bedenkt, dass nur etwa 15 Prozent der täglich zurückgelegten
Strecken über 60 Kilometer liegen, ist das E-Auto wirtschaftlich
nicht zu schlagen, rechnet er vor. In diesen Tagen werden
hier für den Verkauf und natürlich die Wartung in der
eigenen Fachwerkstatt alle Voraussetzungen geschaffen. Jens Härtel
ergänzt: Jetzt können wir Interessenten von Elektrofahrzeugen
ausführlich beraten, damit der Weihnachtswunsch für
ein neues Auto auch in Erfüllung gehen kann.
Weihnachtliche
Stimmung ist im Autohaus Härtel sehr zu spüren, draußen
aber scheint die Sonne aufs Grün an der Straße nach
Sielow.
Spaß macht es, Leute bei der Auswahl des Weihnachtsbaums
zu beobachten. Zwei ältere Cottbuserinnen haben sich bereits
die fünfte Nordmanntanne prüfend angesehen. Zu
klein, sagt die eine. Passt doch, wir wollen ihn sowieso
auf den Tisch stellen, entgegnet die andere. Ich gehe
nur danach, ob die Spitze richtig gerade ist, meint Dieter
Klein aus Schmellwitz. Der Rest wird hingebogen. Früher
haben wir immer zwei Bäume gekauft und einen draus gebastelt,
erinnert er sich .
Ja früher, da gab es ja auch noch Schnee zu Weihnachten!
Nicht alle ersehnen die weiße Pracht. Hier im Norden von
Cottbus, im alten Schmellwitz, das seit 1950 zu Cottbus eingemeindet
ist, leben viele ältere Menschen, denen das milde Wetter
behagt. Ihnen gefällt auch, wie viele schöne Häuser
in den letzten Jahren als Lückenschließungen gebaut
wurden. Der Schmellwitzer Anger ist ein wahres Schmuckkästchen
geworden.
Noch weiter nach Norden, jenseits der Grenzstraße, wo Cottbus
bis 1993 aufhörte und das selbständige Dorf Sielow anfing,
war die Bautätigkeit noch reger. Die Freude ist hier groß,
dass endlich die Hauptstraße fertig wurde. Wer sich Cottbuser
nennt, sollte jetzt wieder einmal Sielow besuchen - vielleicht
die Kirche zum Fest oder eins der schönen Lokale. Vielleicht
gar den Reitstall am Waldrand.
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Autohaus-Inhaber Reinhard Härtel (Mitte) blättert mit
seinen Söhnen Jens (li.) und René, beide Juniorchefs
des Autohauses im Norden der Stadt, schon einmal in Katalogen
für die neue Generation von Renault-Elektrofahrzeugen Fotos:
BeWe
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