Guben.
Die Prophezeiungen der Einwohnerentwicklung von Guben im Jahre
2000 haben sich glücklicherweise nicht bestätigt. Trotzdem
verliert die Stadt weiter an Einwohnern. Bis 2015 wird von einem
weiteren Rückgang um 4000 ausgegangen. Allerdings zeigt sich
heute ein deutlicher Trend von zunehmenden Zuzügen. Ehemalige
Gubener kehren zurück, Familien ziehen zusammen, die Nähe
zu Polen wird von älteren Bürgern gesucht, beschreibt
Germo Tews, Chef der GuWo die häufigsten Gründe der
Zuzügler. Doch die können die Sterbe- und Abwanderungsverluste
nicht ausgleichen. Die Folge sind rund 2000 überflüssige
Wohneinheiten in der Stadt. Allein die GuWo als großer Vermieter
mit einem Wohnungsanteil von 40 Prozent muss also weitere Wohnungen
zurückbauen oder stillegen. Welche das in den nächsten
sein werden, entscheidet nicht allein die Wirtschaftlichkeit,
so Germo Tews. Auch der Stadtbildcharakter ist zu berücksichtigen.
Zwar betrage der Leerstand derzeit nur rund sieben Prozent, der
verteile sich aber sehr ungleichmäßig. Vor allem Ein-Raumwohnungen
sind nicht mehr gefragt. In der Altstadt ist sogar jede zweite
Wohnung in unsaniertem Wohnraum der GuWo frei. Deshalb rücken
neben Rückbauplänen immer mehr Umbau- und Aufwertungsmaßnahmen
in den Fokus des Wohnungsvermieters.
|
GuWo-Chef
Germo Tews, (li.) mit Vertretern von Einrichtungs- und Baufirmen,
weihte diese Woche eine Musterwohnung in der Schillerstraße
27 ein. Sie zeigt verschiedene Ausstattungs- und Aufwertungsmöglichkeiten
für den Blocktyp Lübbenau, ohne die Mieter
finanziell zu überfordern. Mieter und Mietinteressenten können
sich hier Anregungen holen und Beispiele ansehen, bevor sie sich
die freie Wohnung herrichten lassen. Das Mobiliar dient zur besseren
Vorstellung der Raumnutzung Foto:
Ha.
|