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Die Anonymität beendet
Stein in Kolkwitz erinnert an 147 Kriegsopfer

Kolkwitz (mk). Max Schneider, 47 Jahre, Cottbus. Anna Berendt, 59 Jahre, Forst. Heinz Schulz, 14, Cottbus... Namen ziviler Kriegsopfer, die hinter der Friedhofshalle der Kolkwitzer Lungenheilstätte ihren letzten Ruheort gefunden haben. Sie wurden am Volkstrauertag aus der Anonymität geholt.
147 waren es, für die die Flucht vor den Russen 1945 in Kolkwitz endete - zu viele, um alle Namen in den Granit zu meißeln. „An den Namen haben wir es gehört. Es waren unsere Nachbarn. Menschen, die mit und neben uns gelebt haben“, sagt die Bildungsministerin Dr. Martina Münch. Sie wirbt für mehr Stolper- und Gedenksteine, „die Opfern einen Namen geben und an das schrecklichste Übel, den Krieg, erinnern“. Dieter Bartusch vom Volksbund Deutscher Kriegsgräbervorsorge hat die Namen recherchiert und nun auch diese Menschen vor dem Vergessen bewahrt.
Seine Arbeit sei schwer, klagt Bartusch. Viele Nackenschläge habe er hinnehmen müssen, weil Menschen diesen Weg der Recherche der Opfer nicht mitgehen wollen. Trotzdem: Ohne Umschweife könne jeder sich mit Fragen an ihn wenden.

Vor etwa 80 Zuschauenden enthüllte der unermüdlich recherchierende Dieter Bartusch (r.) am Volkstrauertag den Gedenkstein auf dem Kolkwitzer Friedhof. Landrat Harald Altekrüger legte am Granit aus dem Tagebau Welzow-Süd für den Landkreis Spree-Neiße einen Kranz nieder Foto: M. Klinkmüller
Vor etwa 80 Zuschauenden enthüllte der unermüdlich recherchierende Dieter Bartusch (r.) am Volkstrauertag den Gedenkstein auf dem Kolkwitzer Friedhof. Landrat Harald Altekrüger legte am Granit aus dem Tagebau Welzow-Süd für den Landkreis Spree-Neiße einen Kranz nieder Foto: M. Klinkmüller

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