Die
Einkaufspassage am Hauptbahnhof ist am 18. November 1993 eröffnet
worden.Seitdem scheint das Sonnenlicht durch das gläserne
Kuppeldach auf die 30 Geschäfte, die zum Bummeln und Shoppen
einladen.
Für Edith Lehmann aus Haasow ist die Passaage jedoch mehr
als ein Einkaufscenter.
Die 80-Jährige sitzt, eine Apfeltasche genießend, auf
einer Rundbank. Hinter ihrem Rücken blüht rosa die Erika.
Edith Lehmann kommt seit Jahren in die Passage. Für Sie ist
dieser Ort der schönste Warteraum der Stadt. Hier warte
ich gerne bei Arztterminen, sagt sie und lobt, dass es nicht
zugig und alles sauber ist. Arzt, Bank, Apotheke, Straßenbahnhaltestelle
- alles habe sie hier vor der Nase, sagt die Rentnerin. Und noch
etwas ist ihr wichtig. Etwas, das sie erst nach ein paar Jahren
in der Passage entdeckt hat: die öffentliche Toilette. Diese
ist nicht nur behindertengerecht und mit 20 Cent preiswert, sondern,
so das Urteil der Passagenbesucherin aus Haasow, auch picobello
sauber. Nachdem die Apfeltasche gegessen ist, schaut sie
noch eine Weile dem Treiben in der Passage zu, schnappt dann ihren
Einkaufsbeutel und verlässt ihren Warteraum.
Etwa vier Meter über dem Platz, wo die Haasowerin gesessen
hat, konnte sich Adelheid Rubienka einen Traum erfüllen:
die eigene Boutique. Luisa heißt diese. Die
Schneidermeisterin bietet auf 90 Quadratmetern Mode für Damen
und Herren an, die sie als das Besondere bezeichnet. Wer bei ihr
kauft, sucht das, was später im Kleiderschrank das Lieblingsstück
werden soll. Etwas, das man sich gönnt, wofür man auch
etwas mehr ausgibt. Etwas mehr ist aber auch die Devise von Adelheid
Rubienka beim Service. Mit einem Maßband um den Hals sitzt
die Schneidermeisterin an einer Nähmaschine und kürzt
eine Hose. Mit maßgeschneiderter Kleidung sollen ihre Kunden
die Boutique wieder verlassen, erklärt die Schneiderin.
Maßgeschneidert wird auch das, was Heiko Schwabe-Kozlecki
im Geschäft nebenan anbietet: Küchen. Der Inhaber von
INNOVA sagt, dass gerade erst die neuen Küchenfronten für
das Jahr 2012 eingetroffen sind. Neu, so der Inhaber, sei nach
dem Umbau im September auch das Erdgeschoss, welches noch größer
aussieht. Hier stehen neben Haushaltsgeräten auch Fernseher
aller Marken. 3D ist sehr gefragt, sagt Heiko Schwabe-Kozlecki.
Centermanager Rainer Willner sieht in dem Passagengeburtstag auch
eine Verpflichtung, leerstehende Geschäfte im Obergeschoss
der Passage wieder zu füllen. Gründe, sich als Händler
hier niederzulassen, hat er genug. Hier ist einer: Die Fürst-Pückler-Passage
hat die schönste Weihnachtsdekoration der Stadt, ist
der Centermanager überzeugt und verweist auf die Nikolausveranstaltung
für Kinder und Erwachsene am 6. Dezember.
Doch zuvor wird am Mittwoch von 10 bis 16 Uhr der 18. Passagengeburtstag
gefeiert. Um 10 Uhr erklingt nach der Gratulation durch prominente
Gäste Partymusik von DJ Roland. Was für die Augen bietet
um 11 Uhr Miss Roxana mit einer Show mit Feuer, Schlangen und
Vogelspinnen. Danach können sich Gäste den Tieren nähern,
um sich mit diesen fotografieren zu lassen.
Andrea Berg um 13 und Roland Kaiser um 14 Uhr werden als Double
für Stimmung bei den Gästen sorgen.
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Viel natürliches
Licht: Das ist das Markenzeichen der Fürst-Pückler-
Passage gegenüber vom Cottbuser Hauptbahnhof, wo am Mittwoch
mit Musik und Unterhaltung der 18. Geburtstag der Einkaufspassage
gefeiert wird Fotos:
M. K.
Bei INNOVA
im Erd- und Obergeschossder Passage sind die neuen Küchenfronen
2012 da Fotos:
M. Klinkmüller
Service
im Blick: Schneidermeisterin Adelheid Rubienka verkauft im Luisa
nur Sachen, die sie auch selbst gerne tragen würde und mit
Materialien, die aus kontrolliertem Anbau stammen
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