Forst.
Heiko Heinemann steht am Tor der Wichern-Schule. Er wartet
auf die Brandenburger Bildungsministerin Dr. Martina Münch.
Der wartende Schulleiter hat eine Befürchtung: dass seiner
Schule in freier Trägerschaft mit dem Förderschwerpunkt
geistige Entwicklung die staatlichen Zuschüsse um 15 bis
25 Prozent gekürzt werden. Das wären die gesamten
Sachmittelausgaben, sagt Heiko Heinemann. Hintergrund der
Befürchtungen ist, dass die Landesregierung Brandenburgs
allein im nächsten Jahr 24 Millionen Euro im Bildungsbereich
sparen will. Schulen in freier Trägerschaft sollen 4,8 Millionen
Euro im nächsten und 12,7 Millionen im Jahr 2013 weniger
erhalten.
Ich brauche Planungssicherheit, wünscht der Schulleiter.
Er hat sich vorgenommen, der Ministerin zu zeigen, wie gut seine
Schule arbeitet. Dafür hat der Schulleiter nur ein paar Minuten.
Die Ministerin hat einen engen Zeitplan. Kaum vorgefahren, laufen
die Ministerin und der Schulleiter Seite an Seite über das
Schulgelände. Vorbei an einem Fußballplatz, auf dem
Schüler spielen und durch den Garten der Sinne, der zum Entspannen
der Schüler dient, hindurch.
In der Filzhütte schaut die Ministerin der 14-jährigen
Sarah beim Wolle kämmen zu. Sarah ist in Forst, weil ihre
Schule in Guben geschlossen wurde. Dem Forster Schulleiter zur
Seite steht die Schulleiterin der Förderschule aus Fürstenwalde,
Susanne Rabe. Sie sagt, dass Investitionen nur möglich sind,
wenn man wisse, wie viel Geld zur Verfügung steht. Derzeit
erhalten Schulen in freier Trägerschaft 94 Prozent der staatlichen
Schulen.
Die Arbeitsgemeinschaft freier Schulen hat errechnet, dass freie
Schulen künftig bis zu 37 Prozent weniger Zuschüsse
bekommen könnten.
Beide Schulleiter fordern eine gleichberechtigte Finanzierung
zwischen staatlichen und Schulen in freier Trägerschaft.
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In der Filzhütte
der Wichern-Schule.
Von
links: Lehrerin Christine Göttmann, Marie-Christin (16),
Sarah (14), Heiko Heinemann (Schulleiter), Ministerin Dr. Martina
Münch und der Landrat Dr. Harald Altekrüger Foto:
M. Klinkmüller
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