Guben
(ha). Anlässlich der Gedenkveranstaltung an die
Gubener Juden haben am Mittwoch die einzigen beiden in der Stadt
lebenden Juden, Dr. J. Aaron Voss und Uwe Horst Freiherr von Soden
zwei Mesusot, Schriftkapseln mit Teilen aus der Tora an den Türpfosten
der Bergkapelle angebracht. Es ist ein erstes Zeichen für
jüdisches Leben in unserer Stadt, würdigte Pfarrer
Michael Domke die Übergabe. Wir durften spannende Anekdoten
aus dem leben der beiden Juden hören. Und mit Freude habe
ich die Anregung aufgenommen, eine christlich-jüdische Zusammenarbeit
aufzubauen, resümierte er nach der musikalisch-literarischen
Zeitreise am Donnerstag-Abend zum 100. Geburtstag der Bergkapelle.
Ein christlich-jüdisches Gemeindeleben solle aber von Dauer
sein, und so wünscht sich der Pfarrer, dass die beiden ihren
ständigen Wohnsitz nach Guben verlegen.
Die Bergkapelle, 1911 als Trauerhalle errichtet und eingeweiht,
folgte dem Erwerb des 1839 erworbenen Grundstücks, das schon
1845 erweitert werden musste. Sie ist größer als die
Synagoge einst war.
An
die Rückseite der Bergkapelle schließt sich - für
den Besucher unvermutet - ein kleiner Bauerngarten und der heutige
Wohnbereich der Familie Domke an. Der direkte Weg über den
Friedhof, vom Straßenlärm geschützt, hinter einer
Mauer liegend, führt zur 1911 errichteten Begräbniskapelle.
Die Haupttür zur Kapelle ist im Winter jedoch geschlossen.
Der Eingang befindet sich dann seitlich rechts
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Foto:
U. Schameitat
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