Jungregisseur
Erik Schiesko gewann am Montag mit dem Kurzfilm Schmellwitz
bei der 9. Cottbuser FilmSchau im Weltspiegel, den mit 500 Euro
dotierten Spezialpreis. Begleiten wird der Fachmann auch den deutsch-polnischen
Jugendfilmwettbewerb als Jurymitglied. Mathias Klinkmüller
fragte den Regisseur nach seinen ersten Erfahrungen und Tipps
für Teilnehmer am Wettbewerb.
Wann war dein erster Dreh?
Da war ich sechs Jahre alt. Mit meinem Bruder machte ich den Stop-Motion-Trick.
Was ist das?
Zuerst hat mein Bruder ein Basecap auf. Dann drückt man auf
Stop. Hut ab. Dann wieder auf Aufnahme. Beim Zusammenschneiden
wirkt das ein wenig wie Zauberei.
Schaust du dir die Filme heute noch an?
Na ja, die ersten Filme waren grässlich und wir haben alles
falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Zum Beispiel?
Die erste Geschichte drehte ich im Jahr 2003. Titel: The
last second Thema: Gut gegen Böse. Helden gegen Bösewichte.
Meine Kumpels spielten jedenfalls harte Mafiabosse, die coole
Sätze wie: Das wird die Zukunft zeigen, sagten.
Richtig uncool wirkte diese Szene aber beim späteren Anschauen,
weil sie im Kinderzimmer gedreht wurde und die Spielsachen zu
sehen waren. Aber so fängt das an.
Apropos. Warum sollen junge Leute am Wettbewerb teilnehmen?
Es gibt viele junge Leute, die was drauf haben. Ein Wettbewerb
holt sie aus der Versenkung und bringt sie ans Tageslicht. Das
Preisgeld spielt auch eine Rolle, um sich neue Technik kaufen
zu können. Außerdem liebe ich die Magie, die Stimmung
und den Austausch mit anderen auf solchen Wettbewerben.
Gibt es einen Tipp um den Schritt der Teilnahme zu wagen?
Das machen, was einem gefällt. Wir achten weniger auf die
Technik, sondern vorrangig auf die Geschichte.
Welche Geschichte sollen die Jugendlichen denn erzählen?
Zum Beispiel ihre eigene. Was macht ihr nach der Schule?, Liebe,
Freundschaft, Lustiges wie das Nachspielen von Witzen oder Negatives
wie Mobbing können Themen sein.
Ist Hilfe erlaubt?
Na klar. Es soll ja Spaß machen. Freunde können helfen
aber auch der Papa als Produktionshelfer der Kontakte hat oder
die Mutti als Catering-Chefin kann ich nur empfehlen.
Wozu brauche ich Kontakte?
Zum Beispiel für den Nachspann. Der ist meist mit Musik gemacht.
Die muss aber Gema-frei sein. Entweder man macht also eigene Musik
oder man kennt eine regionale Band, den Schulchor oder wen auch
immer, der Musik beisteuert.
Wie wichtig ist der Abspann?
Sehr wichtig. Viele Leute schauen darauf und wissen ja sonst gar
nicht, wer den Film gemacht hat. Nur so kann man entdeckt werden.
Wie kann man den Wettbewerb gewinnen?
Das Wichtigste ist mitzumachen. Da ist Zeitmanagement wichtig.
Nicht erst am 30. November sich vornehmen, fertig zu sein und
es dann doch irgendwie nicht schaffen. Da ist ein Zeitplan gut.
Also Ideen sammeln und aufschreiben, aufschreiben welche Szenen
gedreht werden können, schneiden, Musik, Vor-und Abspann
drauf. Fünf Minuten Film - das ist zu schaffen.
Was reizt Sie, Jurymitglied zu sein?
Die Videos sagen viel über die Gedankengänge. Ich erfahre,
was die Jugend interessiert. Am Film sehe ich auch gleich, welche
Altersgruppe ihn gedreht hat. Die Themen ändern sich.
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Alle
gucken böse und nur einer lacht. Erik Schiesko bei einer
PR-Aktion zum Rootstock-Film. Zur Nacht der Kreativen Köpfe
haben sich Mädchen in Bundeswehr-Uniformen geschmissen, um
dann als Guerilla-Kämpferinnen die Cottbuser Straßenbahn
unsicher zu machen. Auch Werbung gehört dazu. Zum Rootstock-Film
sagt Schiesko: Hier bin ich aber nur eine Randfigur
Fotos: J. Haberland
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