Cottbus
(mk). Ungeduldig waren die etwa 150 Besucher, welche
durch die Informationsveranstaltung Zukunft Schmellwitz
am Donnerstagabend in die Turnhalle der Pestalozzi-Schule gelockt
wurden. Zwei langjährige Schmellwitzerinnen gaben im Vorfeld
an, dass sie Angst haben, ausziehen zu müssen, wo sie doch
erst ihre Wohnung für viel Geld renoviert haben. Muss ich
raus? Diese Frage hatten wohl viele Zuhörer im Kopf. Die
erlösende Antwort folgte: Nein! Derzeit, so der Cottbuser
Oberbürgermeister Frank Szymanski und Peter Fohler von der
Cottbuser Gebäudewirtschaft (GWC) im Einklang, gibt es keinerlei
Überlegungen von weiteren Rückbaumaßnahmen.
Von 2006 bis 2010 wurden 2?216 Wohnungen rückgebaut, der
Leerstand von fast 40 auf 15 Prozent gesenkt. Trotz noch vieler
leer stehender Wohnungen in Neu-Schmellwitz will die GWC erst
die Entwicklung des Marktes abwarten. Entwarnung klingt anders,
zumal Peter Fohler bezüglich Neu-Schmellwitz von einem Beobachtungsgebiet
spricht. Dennoch können viele Mieter des Stadtteils vorerst
einmal aufatmen. Der Stadtteil befinde sich nicht im Rückbau-
sondern im Aufwertungsbereich, erklärte der Oberbürgermeister.
Für eine weitere gute Nachricht sorgte Frank Szymanski indem
er erklärte, dass Cottbus entgegen aller Prognosen seit drei
Jahren keine Einwohner verliere und aktuell sogar wieder über
100 000 Einwohner zählen kann.
Das große Interesse der Besucher zeigte, dass die Schmellwitzer
sich für ihren Stadtteil stark machen wollen. Die Stadtteilmanagerin
Karin Kühl unterstrich dies mit ihrer energischen Art und
den Worten: Dit ist unser Stadtteil. Wir wollen hier wohnen!.
Doch die Veranstaltung offenbarte auch Schattenseiten. Eine Zuhörerin
wandte sich an den anwesenden Revierpolizisten wegen Böllerkracher,
die sie beinahe jede Nacht aus dem Bett schrecken lassen. Andere
Besucher bestätigten dies. Auch herumliegender Müll
wurde kritisiert. Ein Gewerbetreibender gab an, dass sein Geschäft
unter dem Rückbau gelitten habe. Hier sieht auch Peter Fohler
Handlungsbedarf. Im Gewerbebereich gibt es 30 Prozent Leerstand
und damit doppelt so viel wie bei den Wohnungen in Neu-Schmellwitz.
Offen blieb jedoch, wie neue Gewerbetreibende angelockt werden
könnte. Von guten Angeboten, war etwas schwammig formuliert,
die Rede.
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Etwa
150 Schmellwitzer wollten am Donnerstagabend wissen, wie es mit
ihrem Stadtteil weitergeht. Der Wohnungsleerstand konnte auf 15
Prozent reduziert werden
Foto: M.K.
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