Guben
(us/ mk). Überfall auf Polen- so lautet der
Titel der Sonderausstellung, die seit Donnerstag im Ausstellungsraum
des Gubener Stadt- und Industriemuseums zu sehen ist. Hierfür
hat die Friedensbibliothek und das Antikriegsmuseums der evangelischen
Kirche in Berlin-Brandenburg, vertreten durch Jochen Schmidt,
Fotos aus Kriegszeiten zur Verfügung gestellt.
Wie die Museumsleiterin Heike Rochlitz erklärt, ist die Ausstellung
in vier Teile unterteilt: der Überfall, das Warschauer Ghetto,
der Warschauer Aufstand und das Kriegsende. Der Besucher kann
bei einem Besuch der Ausstellung die schamvollen Gefühle
des deutschen Soldaten nachempfinden, welcher 1941 heimlich Aufnahmen
im Warschauer Ghetto machte.
Mit überwiegend privaten Bildern von Kriegsbeginn und Kriegsende
wird den Auswirkungen der längsten Besatzungs- und Kriegszeit
im polnischen Land nachgespürt. Jochen Schmidt sagt: in
Polen wurden ein Drittel der Vorkriegsbevölkerung zu Tode
gebracht. Deshalb wurde die Perspektive der Ausstellung
aus Sicht der Überfallenen gewählt.
Die Museumsleiterin will die Ausstellung auch für den Unterricht
in Grund -und weiterführenden Schulen nutzen. So sind spezielle
Führungen mit dem Stadthistoriker Andreas Peter angedacht.
Auch Gesprächsrunden soll es geben. Zudem soll die junge
Generation, so Heike Rochlitz, die Orte aufsuchen, die die Geschichte
noch in sich haben. Heike Rochlitz, umriss das Anliegen der Ausstellung
mit einem gewählten Zitat von Karl Kraus: Die Welt
geht unter, und man wird es nicht wissen. Alles was gestern war,
wird man vergessen haben; was heute ist, nicht sehen; was morgen
kommt, nicht fürchten. Man wird vergessen haben, dass man
den Krieg verloren, vergessen dass man ihn begonnen, vergessen,
dass man ihn geführt hat. Darum wird er nicht aufhören.
Die Ausstellung ist noch bis zum 20. November 2011 zu sehen.
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Der deutsche Überfall
auf Polen ist im Gubener Stadtmuseum derzeit als Fotogeschichte
mit vielen Fotos und
einigen Texten zu sehen Foto:
US
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