Guben/Krosno
(bw). Ein Blick in die Geschichtsbücher der Lausitz
macht auch auf das ehemalige Crossen, heute Krosno Odrzanskie,
aufmerksam. Von Guben aus leicht zu erreichen, hat sich der historisch
bedeutende Ort an der Oder in den letzten Jahren zu einem bemerkenswerten
Ausflugsziel entwickelt.
Zu Kriegsende zu 65 Prozent zerstört, erstrahlen wieder viele
Häuser in alter Pracht, wenn auch sehr gepflegte Grünanlagen
im Stadtzentrum die alte Marktplatzbebauung heute ersetzen. An
die ?Verteidigung der Stadt erinnert ein Denkmal gegenüber
der Kirche zur Jungfrau Maria. Die Marienkirche aus dem Jahr 1450
wurde 1707 umgebaut und ist heute noch in diesem original-barocken
Zustand erhalten. Sie war bis 1945 evangelisch.
Wenige Schritte weiter, links am Kirchenbau vorbei, bietet das
Piastenschloss aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts einen Einblick
in seine wechselvolle Geschichte. War es zu diesere Zeit noch
Hauptresident des Herzogs von Schlesien und Polens, erlebte es
den 30jährigen Krieg als ausgebaute Festung. Später
nutzten die Preußen die Anlage als Kaserne und erst in den
30er Jahren wurde die Anlage Museum und wurde für Wohnungen
genutzt. Im Februar 1945 brannte das Schloss völlig aus und
der teilweise Wiederaufbau begann erst 2006.
Ein Besuch lohnt sich auch deshalb, weil sich in der heimatgeschichtlichen
Ausstellung viel über die Bedeutung von Crossen als Stadt
an der Oder ablesen lässt. In einer Sonderausstellung sind
derzeit Bunzlauer Keramik und Malereien der Lübbenauer Künstlerin
Hildegard Lubig zu sehen. Eine Fotopräsentation des polnischen
Fotografen Jerzy Szymczak dokumentiert das Leben am Fluß
und die Geschichte einer Stadt in eindrucksvoller Weise.
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Das
Piastenschloss in Krosno Odrzanskie (Crossen an der Oder) aus
dem 13. Jahrhundert erlebte eine wechselvolle Geschichte. Als
Residenz des Herzogs von Schlesien und Polen, Heinrich I. der
Bärtige, aus einer Festung aus dem Jahr 1005 hervorgegangen,
wurde es noch zum Anfang des 20. Jahrhunderts als preußische
Kaserne genutzt. 1945 ist die gesamte Schlossanlage ausgebrannt
und erst 2006 teilweise als Museum wieder zugänglich gemacht
worden. Derzeit sind neben einer ständigen Ausstellung zur
Stadtgeschichte Bunzlauer Keramik und Werke der Lausitzer Malerin
Hildegard Lubig zu sehen Foto: Bernd
Weinreich
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