Krayne
(ha). In nur anderthalb Stunden wurden die hölzernen
Spielgeräte auf dem Krayner Spielplatz letzten Freitag demontiert
und abtransportiert - die Kinder schauten dem Treiben fassungslos
zu. Damit stellt sich die Gemeinde in Sachen Kinderfreundlichkeit
ein trauriges Zeugnis aus. Ausgerechnet im kinderreichsten Dorf
der gesamten Region gibt es nun lediglich eine Reckstange und
ein Einzel-Tor auf dem Bolzplatz.
Auslöser für die Panikreaktion war ein von
den Kraynern selbst initiiertes Gutachten über den Zustand
der Spielgeräte - ein Turm mit Rutsche, eine Wippe, eine
Schaukel mit Kletterleiter. Bereits seit drei Jahren habe
ich immer wieder bei allen Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass
die Spielgeräte repariert werden müssen, blickt
Ortsbürgermeister Jürgen Bursch zurück. Das
Gutachten sollte eigentlich bewirken, dass endlich Reparaturgelder
in den Haushalt eingestellt werden, nicht den Abriss der Geräte.
Die Reparatur dürfte nach dem unsanften Abtransport nicht
mehr möglich sein, zu streng sind die gesetzlichen Vorgaben
für öffentliche Spielgeräte. Der Haushaltsplan
für 2011 steht, und wir werden der Verabschiedung auch nicht
im Wege stehen, weil zu viel andere Investitionen daran gebunden
sind. Aber ich hoffe auf eine andere unbürokratische Lösung
für unseren Spielplatz. Der wird nicht nur von Krayner
Kindern genutzt, sondern viele Radler machen hier Station, Schulklassen
pilgern durch Krayne und nutzen den Platz mit den vielen Sitzgelegenheiten
- die sind noch geblieben. Es ist die Dorfmitte, hier treffen
sich alle Generationen, oft auch zum Anlass, die Kinder zum Spielplatz
zu begleiten, so Jürgen Bursch zur Bedeutung des Platzes.
Für ihn bleibt der Spielplatz - wie bereits seit drei Jahren
- auf der Prioritätenliste auf Nummer 1. Hoffentlich nicht
mehr lange.
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Über
30 Kinder, darunter über 20 Kleinkinder, wohnen in Krayne
und stehen nun vor einem gähnend leeren Spielplatz in der
Dorfmitte. Seit drei Jahren kämpft Ortsbürgermeister
Jürgen Bursch um Gelder für Reparaturen, doch bis heute
wurden keine Mittel in die Haushalte eingestellt - trotz Prioritätenliste
Foto: Enrico Werner
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