Cottbus
(h). Montag endlich fielen Rüstung und Vorhang. Sieben Wochen
hatten Strauss und Hillegaart hinter der Folie mit Pinsel, Rolle
und Spritzpistole gearbeitet, manchmal auch schweißtreibend
geschuftet, wenn die Nachmittagssonne auf die Fassaden knallte.
Drei Giebel, je 150 Quadratmeter, waren ihre Bildaufträge.
Was sie wochenlang nur auf einen Meter Distanz vor Augen hatten,
präsentierte sich Montag in ganzer Wirkung. Die beiden Künstler,
die ihre Leistung farbige Ingenieurbauwerke nennen,
waren beigeistert, Tom Schönherr als GWC-Sprecher und Anstifter
des Projekts sowieso und nach tiefem Durchatmen auch Dr. Torsten
Kunze als Auftraggeber. Uns gefällts sagt
spontan eine Mieterin, die seit Jahrzehnten hier wohnt. Und sie
ergänzt: Hoffentlich bleibt alles lange erhalten.
Wohnstube, Schlafzimmer mit Fernseher und Küche sind dargestellt,
alles schon länger bewohnt. Mieter haben sich Pückler
ins Private geholt: Links ist er ein Jüngling, ein reifer
Mann in der Mitte und schon Greis ganz rechts. Die Botschaft:
In gemütlichen Wohnungen leben kluge und sympathische Menschen.
Manchmal nehmen sie auch Bilder ab von der Wand, verrät ein
weniger verblichener Tapetenfleck. Was oder wer da
wohl gehangen hat...?
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oben: Der echte
Framo-Transporter und der abgebildete Fernseher sind vermutlich
ein Baujahr (1958) und damit deutlich älter als die Schöpfer
farbiger Ingenieurbauwerke Thomas Strauss (am Steuer)
und Markus Hillegaart, die drei GWC-Fassaden zur Straße
der Jugend wohnlich gestalteten
links:
Küchendetail mit Gebrauchsspuren, reichlich Energie (aus
Steckdosen), Schlüsseln (zum Erfolg: Strauss & Hillegaart-Werbung,
zum behaglichen Heim (GWC-Schlüssel) und dem welterfahrenen,
schließlich hier wieder angekommenen Gartenfürsten.
Fassade zum Hinschauen und Erzählen...
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