Forst
(ha). Das historische Erbe der Stadt Forst könnte mit dem
im Hauptausschuss bestätigten Kompromissvorschlag ein glimpfliches
Ende bedeuten. Denn die Gleise der Schwarzen Jule
stehen seit 2007 unter Denkmalschutz. Der außergerichtliche
Einigungsversuch könnte ein langjähriges Verfahren mit
höchst unsicherem Ausgang vermeiden. Mit diesem Streit,
ob die Gleise nun ein Denkmal sind oder nicht, betreten wir juristisches
Neuland, stellte Bürgermeister Dr. Jürgen Goldschmidt
noch einmal die Brisanz klar. Das Landesamt für Denkmalschutz
war uns in dieser Angelegenheit sehr entgegengekommen, nun liegt
es an uns, auch auf die Denkmalschützer einen Schritt zuzugehen,
so das Stadtoberhaupt vor der Abstimmung, die einstimmig ausfiel.
Der Vergleich sieht einen Umgang mit den Gleisen in drei Varianten
vor. Vom einst 27 Kilometer langen Netz, von dem zum Zeitpunkt
der letzten Fahrt am 31. August 1965 bereits ein Großteil
fehlte, gibt es heute noch 2,7 Kilometer. In jedem der 14 Abschnitte
sollen dem Konzept zufolge die Gleise im Falle einer Sanierung
der Straße entnommen und anschließend wieder verlegt
werden, es wäre auch möglich, den Verlauf optisch darzustellen
oder der Verlauf wird lediglich dokumentiert. Welche Variante
in den einzelnen Abschnitten später angewandt wird, steht
jetzt noch nicht fest. Wichtig für die Abgeordneten ist bei
einer Wiederverlegung neben den Kosten auch die Verkehrssicherheit
für Radler und Fußgänger.
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Die
Stadt hat mit einem Kompromiss-vorschlag jetzt die Weichen für
einen künftigen Umgang mit den 1?000 Millimeter-Gleisen der
Schwarzen Jule gelegt. Für die Stadt bedeutet der Erhalt
enorme finanzielle Kraftaufwendungen. Der Abschnitt in der Gubener
Straße ist mit zusammen 715 Metern der größte
der noch vorhandenen 2,7 Kilometer
Foto: J. Haberland
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