Cottbus
(ha). Von der einst unansehnlichen Funktionshalle, die bis vor
wenigen Monaten noch als Wandlerstation für die Fernwärmeversorgung
der Innenstadt genutzt wurde, ist nichts mehr zu erkennen - zumindest
äußerlich! Rundherum um diese Halle zwischen Arbeitsagentur
und zukünftigem Stadthaus auf dem neuen Erich-Kästner-Platz
ist ein farbenfroher Theaterneubau entstanden, der seit gestern
drei Einrichtungen unter einem Dach mit vielen neuen Ideen und
Angeboten vereint: Puppenbühne Regenbogen, Tanztheater und
Piccolo. Die neuen Räumlichkeiten - drei Säle mit 285,
106 und 92 Quadratmeter, dazu das riesige Foyer mit 262 Quadratmeter,
mehrere Probenräume, Schneiderei, Werkstatt, Fundus-Lager
und Musiker-Probenräume im Keller ermöglichen den Theatermachern
aber auch Veranstaltungsgästen eine noch unentdeckte Vielfalt
an Möglichkeiten. Wir haben hier bestmögliche
Bedingungen für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen
und natürlich auch für die Mitarbeiter, schätzt
Theaterleiter Reinhard Drogla ein, der von Anfang an in die Planung
eingebunden wurde, um wirklich sinnvoll zu bauen. Dieser
Schritt ist der Stadt sehr hoch anzurechnen. Wir begreifen erst
jetzt beim Einrichten Stück für Stück, welche Möglichkeiten
sich uns hier auftun werden. Jeder der 2?500 Quadratmeter
wurde sorgfältig geplant. So wurde der Regenbogen-Saal
(der Name wurde als Erinnerung an die Puppenbühne gewählt)
in seinen Ausmaßen genau auf die vorhandene Bühnenausstattung
zugeschneidert. Sanitär- und Umkleideräume haben einen
direkten Zugang zum Saal, so dass die jungen Künstler kurze
Wege zum Umziehen haben. Der Tanzsaal wurde mit einem schwingenden
Boden ausgestattet, um harte Stöße abzufedern.
Rund 5,8 Millionen Euro, davon 75 Prozent EU-Fördergelder
für nachhaltige Stadtentwicklung, sind verbaut worden. Wir
sind trotz der steigenden Stahlpreise im Plan geblieben,
resümiert Annette Neupietsch voller Stolz, die den Bau für
die Stadt betreut. Ihre Aufgabe ist noch nicht beendet, denn sobald
die Temperaturen steigen, werden die Arbeiten im Außenbereich
fortgesetzt. Der Spielbetrieb kann trotzdem beginnen: Ab
Freitag mit einem neuen Liederabend, lädt Reinhard
Drogla ein. Es wird der Beginn einer Entdeckungsreise für
Kinder, Jugendliche und Kunstinteressierte.
links: Im
Flur des Foyers sind die ursprünglichen Platten der ehemaligen
Fernwärmeverteilerstation stückchenweise im Original
belassen. Der Altbau beherbergt den großen Saal und wurde
in orange eingekleidet
rechts: Trotz der in den Raum ragenden Treppe ins Obergeschoss
ist das Foyer so groß, dass es selbst für Veranstaltungen
genutzt werden kann. Große Fenster in der Decke sorgen für
viel Licht und kostengünstigen Brandschutz
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Der
große Saal mit dem Balkon der Techniker im Altbau
fasst bis zu 250 Gäste.
Farbenfroh
lockt das Piccolo, auch wenn das Pflaster noch nicht verlegt ist.
Das Haus hält viel mehr als Theater für Kinder bereit
Fotos:
Jens Haberland
Die Akustik
ist perfekt dank zahlreicher Reflektoren
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