Cottbus/Region (ha). Das Gewässerentwicklungskonzept
(GEK) für die Cottbuser Spree ist das erste Konzept, das
in Brandenburg auf dem Tisch liegt. Am Freitag wurde es in Dissen
vorgestellt. Eingeladen wurden per Amtsblätter die Gemeinden
Neuhausen, Burg und die Stadt Cottbus als Betroffene. Erarbeitet
wurde dieses Konzept, weil eine EU-Rahmenrichtlinie fordert, alle
Gewässer bis 2015 in einen guten Zustand zu versetzen.
Ein unrealistisches Ziel. Der Abschnitt Cottbuser Spree
mit der Tranitz hat Pilotcharakter, weil wir es zielgenau abschließen
werden, so Dr. Christoph Gerstgraser, der als Ingenieur
für Renaturierung das Konzept erstellt hat. Das heißt
jedoch noch lange nicht, dass nun Bauarbeiten an der Spree beginnen.
Frühestens ab März können detaillierte Maßnahmepläne
auf Grundlage dieses Grobkonzeptes erstellt werden. Die
erfordern wiederum weitere Untersuchungen, Analysen und Genehmigungen,
so Christoph Gerstgraser. Zudem liegt das Konzept in der Behörde,
also dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz,
aus und kann von jedem Bürger eingesehen werden. Betroffene
von einzelnen Vorhaben können jederzeit ihre Einwände
vorbringen, so dass diese bei der konkreten Maßnahmenplanung
berücksichtigt werden können. Ob, wann und in welchem
Umfang dann wirklich Bagger anrollen, hängt jedoch maßgeblich
von der Finanzierung ab. Die steht bis jetzt in den Sternen.
Spree in Grenzen
Alle Pläne zur Renaturierung der Spree erfolgen zwischen
den bestehenden Dämmen. Eine Ausdehnung wie zwischen Maiberg
und Fehrow, wo Vattenfall die Spree umfangreich als Ausgleichsmaßnahme
für die Inanspruchnahme der Lakomaer Teiche renaturiert,
ist nicht vorgesehen.
Jedoch soll die Spree mehr Lebensraum für Fische bieten.
Dafür sieht das Konzept vor, Barrieren wie Solschwellen und
Stauanlagen umzubauen. Vorbild bei hohen Wasserstufen könnte
die Fischtreppe bei Maiberg sein, die zusätzlich mit einer
Kanugasse versehen ist. Das entspricht auch den touristischen
Entwicklungszielen der Stadt Cottbus, die das Wasserwandern bis
zum Spreewald ermöglichen will.
Nicht mit in diesem Konzept enthalten sind Maßnahmen zum
Hochwasserschutz. Die dafür nötigen Maßnahmen
müssen separat und in einem größeren Kontext untersucht
werden, so der Planer.
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Weitere
solcher Stau-Lösungen mit Kanugassen, wie in der nördlichen
Spreeaue bei Maiberg, könnten auch in der Cottbuser Spree
entstehen. Die vorhandenen Solschwellen sollen entfernt werden
Foto:
CGA-Archiv
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