Cottbus
(h). Vermutlich gebe es kein zweites Theater in einem Blue
Room, in einem blauen Raum, sagte Theaterleiter Reinhard
Drogla. Und seine Gäste wussten um viele weitere Einzigartigkeiten
dieses kommunal-gemeinnützig-privaten Kinder- und Jugendtheaters,
zu dem seit letztem Jahr neben dem Stamm- und dem Tanzhaus auch
eine Puppenbühne gehört.
Am 25. Februar, genau 20 Jahre nach seiner bescheidenen Gründung
im Glad House, eröffnet piccolo sein erstes eigenes
festes Theaterhaus mit Spielstätten, Proberäumen, Ballettsaal,
Magazin, Büro und natürlich schönem Foyer.
Das neue Haus ist planmäßig und ohne Mehrkosten für
rund 7 Millionen Euro fertig geworden. Unter Einbeziehung einer
alten Fernwärme-Umformerstation entstand auf wildem Parkplatz
an der Bahnhofstraße ein schlichter, formschöner Zweckbau
für Junge Kunst.
In dem Töpferturm, ein als Jugendclub errichteter Bau aus
den 1980er-Jahren, war das piccolo 1994 unter der Bedingung gezogen,
für die Einrichtung zum Theater selbst aufzukommen.
Mit 300 000 D-Mark Eigenfinanzierung und Eigenleistung für
200 000 Mark glückte ein Start, der in freier Trägerschaft
lange Zeit risikoreich blieb. Drei Theaterleute übernahmen
als gemeinnützige GmbH die wirtschaftliche Verantwortung,
auf deren Basis künstlerisch Bedeutendes wuchs. Kunstpreise
und Anerkennung, vor allem aber großer Zulauf an Publikum
und an jungen Menschen, die selbst spielen und tanzen wollten,
waren der Lohn. Turm und Tanzhaus platzten aus den Nähten.
Beim Neujahrsempfang bedankten sich Theaterchef Reinhard Drogla,
der Förderverein und die Akteure bei Förderern, Freunden,
Politikern, Sponsoren und beim Publikum. Seit Montag zieht das
Piccolo-Team ins neue Domizil.
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Zur letzten Vorstellung strömen die Gäste
des Neujahrsempfangs in den Blue Room
Schon Anfang der Woche war nicht mehr viel übrig vom Zauber
des Blauen Raumes - piccolo baut in Töpfertum
ab, Piccolo räumt am Erich-Kästner-Platz ein
Foto: Clemens Schiesko
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