Guben
(ha). Konstruktiv diskutierten am Donnerstag die jungen Architekten,
die als Sieger aus dem Europan 10-Wettbewerb hervorgingen, die
Stadtplaner sowie Vertreter der Bahn Infrastruktur Netz AG über
Möglichkeiten der Umgestaltung des Bahnhof-Areals. Ziel ist
es vor allem, den Bahnhof näher an das Stadtzentrum anzubinden.
Als wichtigste Aufgabe wurde deutlich, den jetzigen fast versteckten
Tunnel-Eingang zum Bahnhofsgebäude als neues Zentrum für
Reisende zu entwickeln. Der dafür nötige Platz könnte
mit dem Verlegen eines Teils der Gleise zwischen Bahnhof und Bahnhofstraße
geschaffen werden. Jedoch wird die Bahn die Kosten von rund vier
Millionen Euro nicht tragen, so Hartmut Schirmer, Leiter des Arbeitsgebietes
Produktionsplanung und -steuerung der DB Netz AG. Da der Bahnhof
jedoch auch eine große Rolle für Gubiner Bürger
hat, könnten die Kosten über ein Interreg-Projekt finanziert
werden. Auf die verbleibenden fünf Gleise könne die
Bahn keinesfalls verzichten, da der Güterverkehr deutlich
zunehmen wird und alle übrigen Gleise für deren Logistik
benötigt werden. Der nächste Logistik- und Lagerpunkt
befindet sich erst in Cottbus, so Schirmer. Damit nahm der Bahn-Fachmann
Planungsideen die Grundlage, die eine Fortsetzung der Berliner
Straße bis zum Bahnhof oder ein Drehen des Bahnhofvorplatzes
Richtung Altstadt vorsahen.
Zur Aufwertung des Tunnel-Einganges als Dreh-Punkt für Reisende
aller Verkehrsmittel kommt die Aufwertung der Bahnhof-Zufahrt
hinzu, die künftig Radlern und Fußgängern parkähnlich
zur Verfügung stehen soll. Die Beratungen gehen nun in den
Fachausschüssen weiter.
Die Architekten und Europan-Sieger Amelie Fontaine und Anna-Katharina
Neff überreichten Bürgermeister Klaus-Dieter Hübner
Großformat-Collagen für denkbare Lösungen. Details
wurden nach den Vorträgen auch in kleinen Runden mit Ulrike
Poeverlein vom Europan-Verein (v.l.) diskutiert. Einig sind sich
alle über eine Aufwertung des Tunnel-Einganges in der Bahnhofstraße
Foto: Ha.
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Die fünf Logistik-Gleise zwischen Bahnhof und Bahnhofstraße
werden von der Bahn dringend benötigt, die Rangiergleise
daneben könnten nach Norden verlegt werden, um Platz für
die Umgestaltung zu schaffen. Die Kosten liegen jedoch bei rund
4 Mio. Euro, plus Umsetzungskosten der Oberleitungsmasten. Ein
angedachter Bahnübergang direkt von der Berliner Straße
zum Bahnhof ist rechtlich nicht machbar Foto: Stadt Guben
Der
Wegfall der Logistik-Gleise parallel zur Bahnhofstraße ermöglicht
eine Neugestaltung des Tunneleinganges zum Bahnhof mit deutlich
mehr Platz. Ein verkürzter Tunnel und großzügiger
Umsteigeplatz von Rad, Bus, Taxi und Auto zur Bahn soll an dieser
Stelle platziert werden. Die Architektin Amelie Fontaine stellt
sich hölzerne Service-Bauten vor,...
...die einen
nahtlosen. hellen, freundlichen und sanften Übergang in den
Tunnel einleiten. Dieser wird nach ihren Vorstellungen als offener
Platz auf dem jetzigen Bahnhofsvorplatz umgestaltet, um mehr Tageslicht
in den Tunnel zu bekommen. Dieser Platz gewinnt vor
allem durch den Abriss der alten Lager- und Packschuppen
Grafiken: A. Fontaine
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