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Er soll mal weiter (so) machen
Cottbuser zur Oberbürgermeister-Halbzeit: Überwiegend positiv, aber...

Cottbus (h.) Er schloss damit seinen 41. Bericht vorm „Hohen Haus“, bedankte sich bei Abgeordneten, Verwaltung, Ortsbeiräten, Medien und am Ende auch bei Unternehmerinnen und Unternehmern für vier Jahre „vertrauensvolles Miteinander“. Niemand hatte Blumen für ihn, dabei hätten sie ihm gut getan. Frank Szymanski, seit vier Jahren OB in einer für alle brandenburgischen Städte schwierigen Lage, trägt schwer an der Last der Verantwortung und sucht Anerkennung. Er hat am 30. November „Bergfest“ im Amt, für das er auf acht Jahre gewählt wurde.
Darf er Ermunterung erwarten? Eine brisante Frage für manchen Abgeordneten: Ich möchte dazu nicht zitiert werden, hieß es mehrfach.
Andere sprachen locker. Rosel Küttner (LINKE), Alterspräsidentin im Parlament: „Ich wüsste nicht, was er hätte besser machen können.“ Ihr Ratschlag: „Er sollte mehr zuhören können.“
Landtagsabgeordneter Prof. Michael Schierack (CDU) findet anerkennende Worte: „Er hat schwer gearbeitet. Und er ist gut vernetzt nach Potsdam, kann manches für die Stadt bewirken.“ Allerdings: in Sachen TIP, also Industrieansiedlung, passiere wenig. Sein Rat: „In der schwerfälligen Verwaltung Gruppendynamik entwickeln.“
Unternehmer Matthias Schulze (FDP) engagiert sich als Stadtverordneter, Fraktion CDU/ FDP: „Das Wirken unseres Oberbürgermeisters ist von Beginn an positiv, auch wenn er es mit seiner Fraktion (gemeint ist SPD/Grüne) oft nicht leicht hat.“ Entsprechend ist der Ratschlag für die nächsten vier Jahre: „Weiter so, auch gegen den Druck aus eigenen Reihen.“.
Aus der Nachbargroßgemeinde Kolkwitz findet Bürgermeister Fritz Handrow (CDU): „Ganz klar: Ja, er hat seine Sache gut gemacht, sehr viele Initialzündungen gelegt.“ Und er habe wohl auch zu spüren bekommen, dass die Belastung eines OB eine andere ist, als die eines Ministers mit großem Fachstab. „Ich rate ihm, engagiert weiter zu machen, aber nicht alles zu wollen“, sagt der in zwei Amtsjahrzehnten erfahrene Kollege.

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