aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Drei Medaillen für Gubener Honig
Imker mit Silber beim Deutschen Imkertag geehrt / Bienenzuchtstation übernommen

Guben (ha). Anlässlich des Deutschen Imkertages in Potsdam, bei dem der Deutsche Imkerbund sein 100-jähriges Bestehen feierte, wurde die diesjährige Honigleistungsschau der Brandenburger Imkervereine ausgewertet. Wider Erwarten haben sehr viele Brandenburger Imkervereine an dieser Leistungsschau teilgenommen. Auch vom Gubener Imkerverein haben sich einige Vereinsmitglieder dieser Leistungsprüfung unterzogen und beachtliche Erfolge erzielt. So konnten drei Vereinsmitglieder die Silbermedaille für ihren Honig mit nach Hause nehmen. Durch das gute Gesamtergebnis aller mitwirkenden Gubener Mitglieder erhielt der Verein von allen Brandenburger Imkervereinen die Bronzemedaille und hat somit den Süden Brandenburgs bei der Honigleistungsschau würdig vertreten.
Seit diesem Bienenjahr hat der Gubener Imkerverein die Leitung der Belegstelle „Rotkäppchen“ am Großsee übernommen, die eine Schlüsselstellung zur Erhaltung und Fortführung der Bienenzucht einnimmt. Leider gibt es im gesamten Land Brandenburg nur noch fünf solcher Zuchtstationen, und die Belegstelle am Großsee ist die letzte noch geführte und anerkannte Belegstelle im Süden Brandenburgs. „Die Zucht und Erhaltung der Carnica-Bienen, die unseren Klima- und Vegetationsverhältnissen hervorragend angepasst sind und ihre besonderen Merkmale und Eigenschaften, sind für die Imker unserer Region von großer Bedeutung“, erklärt Uwe Tzscheppan, der Leiter der Belegstelle. „So zum Beispiel die Sanftmütigkeit, die Friedfertigkeit und natürliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Umwelteinflüssen und nicht zuletzt die Leistungsstärke, was den Honigertrag betrifft.“ Er bedankt sich bei allen Imkern, die an der Aufrechterhaltung und Durchführung der Zuchtstation tatkräftig mitgewirkt haben. „Durch ihre geleistete Arbeit konnten die Brandenburger Imker mit Zuchtmaterial versorgt werden zur Erhaltung der Bienenvölker und deren Fortbestand. Wir werden auch im nächsten Jahr wieder mit tatkräftiger Unterstützung des Cottbuser Imkervereines die Belegstelle weiterführen und laden dazu schon jetzt alle Imker aus der großen Imkerfamilie in Südbrandenburg ein, sich an dieser wichtigen Aufgabe mit ihren Bienenvölkern zu beteiligen“, so der Imker.
Unsere Honigbiene ist ein ganz entscheidendes Bindeglied im Ökosystem unserer Mutter Erde. Weltweit hat sich die Zahl der Bienenvölker in den letzten Jahren halbiert, das Bienensterben beunruhigt nicht nur die Imker. Die gesamte Nahrungsmittelproduktion der Erde ist von den Bestäubungsleistungen der Insekten abhängig, 80 Prozent davon beleisten unsere Honigbienen. Honig ist eines der letzten natur belassenen gesundheitserhaltenden und –fördernden Lebensmittel (z.B. API-Therapie - Naturheilkunde auf Basis von Bienenprodukte), produziert von unseren Honigbienen. Aber es geht nicht nur um die Honigproduktion, es geht um den Schutz und die Erhaltung der Artenvielfalt, ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Gerade in diesem Jahr der Biodiversität (Artenvielfalt) haben die Imker in unserer Region wieder einen großen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung der Artenvielfalt geleistet. Bei dieser Arbeit benötigen sie allerdings große Unterstützung.



Die Carnica (Apis mellifera carnica) wird von den meisten Imkern in der Region verwendet. Sie kommt mit Klima und Vegetation sehr gut zurecht, ist sehr sanft und fleißig
Foto: Richard Bartz, Macro Freaks

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