aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Projekte mit Adscharien sollen
beiden Regionen helfen
Autonome Republik braucht Aufbauhilfe / Chance für Unternehmer

Cottbus (ha). Seit vier Jahren gibt es politische Gespräche mit Adscharien, einer autonomen Republik in Georgien. „Die politischen Türen sind geöffnet. Nun gilt es, konkrete Projekte auf den Weg zu bringen“, drängt Jens Lipsdorf, Landtagsabgeordneter (FDP), nach einer Kontaktreise in die erst zweijährige Republik. „Die Einwohner wollen lieber mit den Deutschen zusammenzuarbeiten, aber der Druck aus der Türkei und auch aus den USA auf den interessanten Markt ist enorm.“ Neben Investitionen von Unternehmern, die sich laut Botschafter Ortwin Hennig sehr lohnen und mit großem Engagement unterstützt werden, gibt es Chancen zum Beispiel für die Cottbuser Universität. Vor allem auf dem Elektronik- und Energie-Ressourcen-Bereich lohne sich eine Zusammenarbeit mit der Universität Batumi, so Jens Lipsdorf. Eine weitere Chance sei die medizinische Ausbildung in Batumi. Jährlich würden hier 250 Mediziner ausgebildet. Da sie die deutsche Sprache beherrschen, wären Austauschprogramme leicht und sinnvoll. Das deutsche Konsulat unterstützt diese Ini­tiative mit der Maßgabe, dass dabei keine Arbeitsplätze den deutschen Ärzten weggenommen werden.
Auf touristischem Gebiet steht das Land noch am Anfang. Zur nächsten Folklorelawine wird erstmals eine Gruppe aus Adscharien in den Spree-Neiße-Kreis kommen. Ebenfalls im nächsten Jahr wird es ein Konzert mit Nachwuchskünstlern aus der jungen Republik im Cottbuser Konservatorium geben. Auch über den Fußball sind Kontakte per Nachwuchsturnier geplant. „Adscharien seinerseits hat sehenswerte Kunst- und Kulturschätze“, schildert der Abgeordnete seine Eindrücke.
Noch ist das Intresse der Lausitzer an dem Land sehr gering, selbst ein Lehreraustauschprogramm konnte bisher noch keine Brandenburger Lehrer entsenden. Mehr Informationen gibt’s bei der Brandenburgisch-Georgischen Gesellschaft im Netz www.georgika.de



Konstruktive Gespräche wurden auch auf der Residenz des Botschafters Ortwin Hennig (M.) in Tblissi geführt. Mit dabei: Jens Ullmann vom Präsidialbüro des Landtages, Peer Jürgens (Linke), Jens Lipsdorf (FDP) und Pawel Spetischwili von der Deutsch-Georgischen Gesellschaft Foto: Privat

zurück...