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Nach der Flut: Wo ist der Sand geblieben?
Beobachtungen und Auswertung übergeben Kiesschürfungen wieder beleben

Guben/Gubin (ha). Das zweifache Hochwasser ist noch gut in Erinnerung, höchste Zeit für Joachim Klos, seine Beobachtungen und Recherchen zu veröffentlichen. „Beim letzten Hochwasser haben wir großes Glück gehabt, denn die Fließgeschwindigkeit war extrem hoch. Hätte es auch in der Oder Hochwasser gegeben, wäre Guben überflutet worden“, resümiert der engagierte Wasserwächter. Seine Beobachtungen sowie Bild- und Filmdokumente hat er jetzt dem Gubiner Bürgermeister Bartlomiej Bartczak übergeben. Er muss auch wegen der Schäden auf der gerade sanierten Theaterinsel aktiv werden.
Besonders bedenklich waren seine Beobachtungen der Sandmassen, die während der Hochwasser riesige Sandbänke bildeten, denen man beim Wandern zusehen konnte. Diese Sandmassen sind komplett weggeschwemmt worden, vermutlich bis nach Ratsdorf. Diese Sandmassen können jedoch für erhebliche Stauungen sorgen und sogar Dammbrüche verursachen. Deshalb forderrt er die Wiederaufnahme der regelmäßigen Kiesförderung aus dem Neißebett, wie vor dem Weltkrieg. Vor allem aus der Unterneiße. Er diente als Baumaterial, sogar für die Stadt- und Hauptkirche.
Und auch die entwurzelten und abgeknickten Bäume im Uferbereich waren mehrfach zu gefährlichen Stauhindernissen geworden, die mit großem Aufwand aus dem Fluss gezogen wurden. „Das Freimachen des Neißebettes ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Deutschen und Polen. An der Oder ist sie bereits Realität“, so Joachim Klos.

 

 

 

 

 

 

Historische Fotos zeigen, wie bis zum Krieg die Neiße ausgebaggert wurde. Der Kies war wichtiges Baumaterial. Schon damals war dies auch eine wichtige Hochwasserschutzmaßnahme
Foto: Archiv Gubener Heimatverein

Noch jetzt sind die Strömungsgeschwindig-keiten so hoch, dass die Sedimente in großen Mengen transportiert werden, wie hier an der Mündung der Lubst (Blick auf die Theaterinsel), was am Farbunterschied deutlich zu erkennen ist Foto: Jens Haberland

Schon beim August-Hochwasser bildeten sich in der Neiße nördlich von Guben riesige Sandbänke, die in hoher Geschwindkeit „wanderten“ Foto: S. Donath

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