aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Wohnungen für den Bedarf geplant
Preiswerter Wohnraum fehlt durch Rückbau Stadtentwicklungskonzept plant bis 2020

Cottbus (bw). Die zukünftige Versorgung mit Wohnraum in der Stadt Cottbus soll durch eine langfristige Planung effizienter und vor allem am Bedarf orientiert werden. Davon ausgehend, dass Cottbus und seine eingemeindeten Stadtteile einen Altbaubestand von etwa 20 Prozent haben, wird deutlich, dass der „industrielle Wohnungsbau der DDR“ einen Schwerpunkt im Wohnungsangebot bildet. Diese Großbauten stehen vor allem in Sachsendorf, Neu-Schmellwitz, Sandow und Ströbitz.
Durch den stetigen Bevölkerungsrückgang besteht trotz der insgesamt in Cottbus zurück gebauten etwa 8 800 Wohnungen großer Handlungsbedarf. Untersucht werden sollte, ob der erfolgte Rückbau, besonders von preiswertem Wohnraum, im unteren Preissegment zukünftig große Lücken entstehen lässt. Wohnungseigentümer, besonders die beiden Wohnungsgesellschaften Gebäudewirtschaft Cottbus (GWC) und die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Cottbus (GWG) haben eine besondere Verantwortung, wenn auch wirtschaftliche Bedingungen der Vermieter eine Rolle spielen.
Die Planungen im „Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2020“ und die Analysen zur „Zielgruppenorientierten Wohnungsversorgung in der Stadt Cottbus“ berücksichtigen sowohl den demografischen Faktor, die Erfordernisse für einzelne Nachfragegruppen als auch die derzeitige Situation auf dem Wohnungsmarkt. Bis 2020 wird eine Einwohnerzahl von etwa 87 000 Einwohnern erwartet, damit werden nur noch 45 200 Haushalte (heute 52 400) bestehen und der Wohnungsleerstand würde ohne Anpassungsmaßnahmen im Wohnungsmarkt auf etwa 20 Prozent anwachsen. Das Konzept zur zielgruppenorientierten Wohnungsversorgung stellt vor dem Hintergrund der Entwicklun-
gen der Haushaltszahlen und Verschiebungen im Wohnungsmarkt dar, dass weiter Augenmerk auf preiswerten Wohnraum zu richten ist und empfiehlt die Fortsetzung des Stadtumbauprozesses. Der Anspruch auf Wohnraum mit moderner energetischer Effizienz wird wegen steigender Energiepreise jedoch verstärkt einsetzen und auch Haushalte mit geringeren Einkommen werden kleinere Wohnungen suchen. Für Senioren, Familien und Behinderte muss vorrangig entsprechender Wohnraum, barrierearm und in einer geeigneten Infrastruktur, vorgehalten werden. Im Ergebnis ist daher auch festgestellt worden, dass es neben Anpassungs- und Sanierungsmaßnahmen im Bestand zudem künftig Maßnahmen im Bereich des Neubaus geben sollte, um die Nachfrage in sämtlichen Wohnbedürfnissen abdecken zu können.

Derzeit werden die Plattenbauten aus den Jahren 1977/78 entlang der Lipezker Straße abgerissen. Ohne Anpassungsmaßnahmen und weiteren Rückbau würde der Wohnungsleerstand bis 2020 auf 20 Prozent ansteigen. Insgesamt wurden in Cottbus seit 1990 etwa 8 800 Wohneinheiten abgerissen

Derzeit werden die Plattenbauten aus den Jahren 1977/78 entlang der Lipezker Straße abgerissen. Ohne Anpassungsmaßnahmen und weiteren Rückbau würde der Wohnungsleerstand bis 2020 auf 20 Prozent ansteigen. Insgesamt wurden in Cottbus seit 1990 etwa 8 800 Wohneinheiten abgerissen Foto: Jens Haberland
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