Cottbus.
Das heimelnde Licht der Wohnstubenlampen verspiegelt zu schrillem
Disneyverschnitt. Grelles Flackern, Colabechermüll und Katerstimmung.
Aus.
Nichts geht mehr für die Figuren dieses Stücks, sie
haben die Stadt und ihre Zukunft hinter sich. Gescheitert lallen
drei Männer, die einst brave Arbeiter waren, Nenas Lied von
den Wundern, die irgendwo geschehn. Heiko, der übermotivierte
Wessi-Kopierer, hat sie nicht vollbringen können, Daniel,
der idealisierte Verweigerer, schon gar nicht. Auch Inas Gekeife
ist nicht zielführend, Ingrids verbissene Resignation geriet
wenigstens bis zur Schwelle eines Neuanfangs. Schuld am Heimatverlust
haben die nicht Anwesenden Alten, über die sich Hass und
Häme schütten. Ost-Funktionäre und vermutlich Stasi-Leute.
Realem Versteckspiel fügt das Theater eine Gerüchteküche
hinzu. Ein schlechtes Stück.
Aber es wird in verzweifeltem Mut genial gespielt, gesungen, durchlitten.
Die Ausstattung (Okarina Peter, Timo Dentler) reduziert sich auf
das Nötigste, Harald Fuhrmann inszeniert scharfe Sequenzen,
stürmt mit vertrauten Hits von Nena, Karussell und anderen
gleich aufs Herz. Ariadne Pabst, Sigrun Fischer (herrlicher Jazz!),
Jan Hasenfuß, Rolf Jürgen Gebert und die
drei Herren im Bild spielen großartig. Solches Theater
tut am Ende weh. J.Heinrich
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Drei
tragische Gestalten, kariert uniformiert und heimatlos: Pier Nieman,
Hans-Peter Jantzen und Michael Becker singen Nena: Wunder geschehn...
es gibt so vieles, was wir nicht verstehn...
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