aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Von Heimatlosen
Ein Trauerspiel von Thomas Freyer: das Realstück „Im Rücken die Stadt“

Cottbus. Das heimelnde Licht der Wohnstubenlampen verspiegelt zu schrillem Disneyverschnitt. Grelles Flackern, Colabechermüll und Katerstimmung. Aus.
Nichts geht mehr für die Figuren dieses Stücks, sie haben die Stadt und ihre Zukunft hinter sich. Gescheitert lallen drei Männer, die einst brave Arbeiter waren, Nenas Lied von den Wundern, die irgendwo gescheh’n. Heiko, der übermotivierte Wessi-Kopierer, hat sie nicht vollbringen können, Daniel, der idealisierte Verweigerer, schon gar nicht. Auch Inas Gekeife ist nicht zielführend, Ingrids verbissene Resignation geriet wenigstens bis zur Schwelle eines Neuanfangs. Schuld am Heimatverlust haben die nicht Anwesenden Alten, über die sich Hass und Häme schütten. Ost-Funktionäre und vermutlich Stasi-Leute. Realem Versteckspiel fügt das Theater eine Gerüchteküche hinzu. Ein schlechtes Stück.
Aber es wird in verzweifeltem Mut genial gespielt, gesungen, durchlitten. Die Ausstattung (Okarina Peter, Timo Dentler) reduziert sich auf das Nötigste, Harald Fuhrmann inszeniert scharfe Sequenzen, stürmt mit vertrauten Hits von Nena, Karussell und anderen gleich aufs Herz. Ariadne Pabst, Sigrun Fischer (herrlicher Jazz!), Jan Hasenfuß, Rolf Jürgen Gebert und die
drei Herren im Bild spielen großartig. Solches Theater
tut am Ende weh. J.Heinrich

Drei tragische Gestalten, kariert uniformiert und heimatlos: Pier Nieman, Hans-Peter Jantzen und Michael Becker singen Nena: Wunder gescheh’n... es gibt so vieles, was wir nicht versteh’n...
Drei tragische Gestalten, kariert uniformiert und heimatlos: Pier Nieman, Hans-Peter Jantzen und Michael Becker singen Nena: Wunder gescheh’n... es gibt so vieles, was wir nicht versteh’n...

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