Zu
unrecht werden die Dressurplätze nur von wenigen Besuchern
aufgesucht - die grazilen Bewegungen ohne merkliche Befehle und
Zeichen des Dressurreiters sind sehenswert. Zwischen den Springhindernissen
sind die Schönheiten jedoch nur zu den Siegerehrungen zu
sehen
Cottbus-Gallinchen (MB). Der Reit- und Fahrverein
An der Kutzeburger Mühle wird gemeinsam mit dem
Bio-Landhof den Besuchern ein spannendes und abwechslungsreiches
Wochenende an der Spree bieten. In 32 Prüfungen warten in
den Disziplinen Dressur, Springreiten und Vielseitigkeit die Ehrenschleifen
auf Sieger und Platzierte. Es haben sich 250 Reiter mit ihren
Pferden für die Wettkämpfe eingeschrieben, deutlich
mehr als im letzten Jahr. Diese kommen von Vereinen aus Berlin,
Brandenburg, Sachsen und aus Hamburg. Ein Zeichen, dass sich die
Sportveranstaltung immer weiter herumspricht, die hohe Qualität
über Landesgrenzen hinweg anerkannt wird. Besonders freuen
sich die Organisatoren auf so prominente Teilnehmer wie die Landesmeisterin
2010 der Vielseitigkeit, Jennifer Miriam Krüger, vom RFV
St.Georg Bestensee. Die Vielseitigkeitsreiterin Virgilia von Morstein
vom Gastgeber Gallinchen belegte bei dieser Landesmeisterschaft
in Liepe einen beachtlichen 3. Platz. Die Reiter der Kutzburger
Mühle brauchen sich nicht zu verstecken in den Vergleichen.
Gern gesehener Gast an der Kutzeburger Mühle ist auch Hagen
Ridzkowski, er startet in mehreren Springprüfungen und kommt
schon seit Jahren gern zu unserer Veranstaltung.
Unser Turnier ist auch gleichzeitig Austragungsort der Kreismeistertitel
Cottbus und Spree-Neiße. Es bewerben sich unter anderem
die Sportfreunde aus Sielow mit Laura Löhr, Linda Zahn vom
RFV Schmogrow, Volkmar Engelkind vom RC Groß Kölzig,
Jens Mergel vom RSV Reuthen um nur einige zu nennen.
Der gastgebende Verein geht mit 20 Reiterinnen und Reitern in
allen Disziplinen an den Start, unter ihnen sind Katja Kassin,
Magdalena Tanska, Thomas Miedke und Yannick Busse.
Als Favoriten in der Vielseitigkeit gelten Claudia Stelzer und
Julienne Bork bei den Gallinchenern, bei den Springreitern Ingo
Marko und Daniel Kretschmer. Und die Dressurreiter werden von
Nadine Schulze und Lydia Wöffler angeführt.
Neben großer Vielfalt der angebotenen Leistungsprüfungen
werden die Besucher sehen, dass der Reit- und Fahrverein An
der Kutzeburger Mühle besonders dem sportlichen Nachwuchs
viele Chancen anbietet.
Die Dressurkunst der Cowboys ohne Revolver
Frank Schmidt zeigt erstmals Westernreiterei
Gallinchen (ha). Es ist ein Sport. Ein Pferdesport der besonderen
Art und hierzulande recht unbekannt. Unter Westernreiterei stellen
sich die meisten Menschen wilde Kuhjagden oder Schießereien
vor, wie in schlechten Western. Doch weit gefehlt. Extrem ruhig
und mit unglaublicher Sicherheit werden scheinbar mühelos
Parcours absolviert, die jeden, der je auf einem Pferd saß,
erschauern lässt. Das Westernreiten ist sogar Olympische
Disziplin, eine der Disziplinen zumindest. Da gibt es Trail,
hier müssen die Pferde mitdenken und weitestgehend allein
im Parcours zurecht kommen. In der Praxis fädeln
sich die Pferde auf diese Art durch die Kuhherde, bis der Reiter
die richtige Kuh ausgesucht hat, die er isolieren möchte.
Beim Western Pleasure werden verschiedene Gangarten
vorgeführt, wie von unsichtbarer Hand geführt reagiert
das Pferd auf Befehle des Reiters. Reining ist die Königsdisziplin.
Das Pferd vollzieht im schnellsten Gallopp eine Vollbremsung
und blockiert die Hinterbeine. Binnen kürzester
Zeit kann der Reiter so die Richtung ändern.
Viele weitere Disziplinen gibt es, einige davon wird Frank Schmidt
vorführen und erklären.
Zur Westernreiterei ist der frühere Hobby-Artist durch Konzertbesuche
gekommen, bei einem Country-Konzert wurde auch ein Westernreiten
veranstaltet. Völlig ohne Vorkenntnisse erlernte der Brandschutz-Fachmann
das Reiten und die Besonderheiten der Westerndressur. Mit seiner
achtjährigen Stute Wins Curly Sun wehcselte er schließlich
zum Pferdehof an die Kutzeburger Mühle, um öfters trainieren
zu können. Denn der Weg bis zur Königsdisziplin ist
sehr weit.
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Programm
15. Reit- und Springturnier
Sonnabend, den 24. Juli 2010
8 Uhr Dressurprüfung Klasse E
8 Uhr Dressur Klasse A (Vielseitigkeit)
8.30 Uhr Eignungsprüfung Springen
10.30 Uhr Dressur Klasse A (Vielseitigkeit)
10.45 Uhr Dressurwettbewerb Klasse L
13 Uhr Stil-Springprüfung Klasse A
13 Uhr Geländepferdeprüfung Klasse A
14.15 Uhr Stil-Springprüfung Klasse A
14.45 Uhr Geländereiterwettbewerb (Pede-Cup)
ca. 15 Uhr Schaubild Märchen
15.20 Uhr Stil-Geländeritt Klasse E
15.30 Uhr Reiterwettbewerb m. Sprüngen
16.45 Uhr L-Springen mit Stechen
17 Uhr Stil-Geländeritt Klasse A
Sonntag, den 25. Juli 2010
8 Uhr Dressurreiterprüfung
8 Uhr Spring-Pferdeprüfung Klasse A
10.45 Uhr Dressurprüfung Klasse L
14 Uhr Dressurprüfung Klasse M
9 Uhr Stil-Springen Kl. A mit Stechen
10.30 Uhr 2-Phasen-Springen Klasse A
13 Uhr Spring-Pferdeprüfung Klasse L
13.30 Uhr Schaubild Märchen
14 Uhr Springprüfung Klasse L
13.30 Uhr Schaubild Westernreiten
und Siegerehrungen
16 Uhr Erstes Cottbuser Springderby
Klasse L mit Stechen
16.45 Uhr M-Springen mit Stechen
oben: Auch
die regelmäßige Fußpflege für
Pferde ist beim Reit- und Springturnier zu beobachten. Ein Hufschmied,
wie hier Stephan Hempel aus Greifenhain, ist immer präsent,
schon, um Unfälle mit Hufeisen sofort beheben
zu können, und die Teilnahme an den Wettbewerben zu sichern.
Die Pferde müssen die Behandlung jedoch erst kennenlernen
und Vertrauen finden. Hufschmied Stephan Hempel hat jedoch viel
Erfahrung und einen festen Griff, den auch die einjährige
Stute Amy von Peggy Mihan erfuhr. Für das junge Quarter
Horse, eine Westernreit-Rasse, war es schon die dritte Behandlung,
trotzdem versuchte sie, mit einigen Tricks aus der unangenehmen
Situation heraus zu kommen Fotos: Archiv
links: Unholde, die Schlimmes im Sinn haben mit hübschen
Prinzessinnen, Schwarze Ritter, kleine Befreier - die Vielfalt
der Märchen, die jedes Jahr als Schauprogramm zwischen den
Prüfungen gezeigt werden, gehören bereits fest zum Turnier
der Kutzeburger Mühle und treffen jedes Mal die Besucher
ins Herz. Welche (selbst ausgedachte) Geschichte diesmal zu erleben
sein wird, bleibt wie immer bis zur Vorführung geheim. Nur
eines ist klar: Alles hoch zu Ross und Pony. Übrigens: die
Jüngsten, die bei dieser Schau mitmachen, können noch
nicht einmal richtig laufen, aber prima reiten
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