Gubin (MB). Nach dem Orgelmarathon
am 8. Mai lud der Verein zum Wiederaufbau am letzten Junisamstag
zu einem Kammerkonzert Johann Sebastian Bach zu Gast bei
Fryderyk Chopin in die aus Schönheit und Asche wieder
entstehende Stadt- und Hauptkirche in Gubin ein.
Während die Gubener Sopranistin Almut Wilke mit engelreiner
Stimme in der einfühlsamen Arie Liebster Jesu, mein
Verlangen aus der gleichnamigen Bachkantate Nr. 32 brillierte,
gefiel der wohltönende Bariton Pawel Nodzak (Gubin/Gdansk)
mit dem Chopinlied Hulanka (Schwelgerei), in dem der
Sänger einen schwankenden Betrunkenen im Stile eines wirbelnden
Obereks typisierte. Beide Stimmen vereinigten sich warmherzig
im Benedictus aus dem Oratorio de Noël
von Camille Saint-Saëns, um den Namen des Herrn zu preisen.
In einer erregenden Interpretation spielte die Violinistin Johanna
Berndt vom Gewandhausorchester Leipzig das Air aus
der Orchestersuite Nr. 3, D-Dur von Bach mit seiner genial-einfachen,
aber wunderbar ergreifenden Melodie.
Das weit gefasste, von Pfarrer Mathias Berndt gefällige und
von Magdalena Roman übersetzte und mit viel Beifall bedachte
Programm, bereicherten als weitere musikalische Gäste ein
Akkordeonist, drei Flötis-tinnen, vier Pianistinnen und ein
Klavierschüler.
Am Ende ein denkwürdiger Abend im altehrwürdigen Gemäuer
des einstigen Wahrzeichens im Vorkriegs-Guben als Brückenschlag
für die künftige Europastadt Guben-Gubin der Niederlausitz.
Adolf Auga
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Die
Gubener Sopranistin Almut Wilke und der Gubiner und nunmehr in
Gdansk studierende Bariton Pawel Nodzak hatten sich Ende vorigen
Jahres auf dieses besondere Konzert verständigt Foto:
privat
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