Burg.
Mit großem personellen und technischen Aufwand, vor
allem aber mit tragfähigem Konzept, Intelligenz und Spielwitz
setzten drei Sagennacht-Abende den Bismarckturm in Flammen und
das begeisterte Publikum in Euphorie.
Teil V der Saga um den Wendenkönig war verständlich
und erfrischend - auch ohne Vorwissen zur Spielreihe oder zur
Welt der Lausitzer Kobolde. Dafür sahen sich Zeitungsleser
gut im Bilde hinsichtlich heftiger Anspielungen Richtung klerikaler
Lebens(un)art.
Hauke Tesch, Autor und Regisseur dieses ohne Übertreibung
genial zu nennenden Freilufttheaters, lässt es sich nicht
nehmen, als geduldiger Erklärer Besucher und Figuren geradezu
familiär miteinander bekannt zu machen. Ein dreist-komischer
Wassermann von Rolf-Jürgen Gebert quirlt respektlos dazwischen,
und damit sind die Ebenen des erst zum Nachtdunkel beginnenden
Programms geklärt. Da wird Geschichte durchaus bildend erzählt,
auch ein wenig gefrotzelt und jeder Menge Talenten eine große
Bühne für phantasievolles Singspiel geboten. Auf drei
Bühnen und weiteren Schauplätzen laufen verwobene, teils
herzergreifende Balladen ab, die auf wunderbare Weise Laien und
Profis zusammenführen und Alte wie Junge anrühren. Besseres
Eigenes sah die Lausitz wohl kaum. Bravo! J.H.
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Es war Alexander
Salamander (Charles Kreische) schon bei der Spielplan-Präsentation
gelungen, auf eine neue Sagennacht am Bismarckturm neugierig zu
machen Foto: Hnr.
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