Guben
(MB). Am Dienstag unterzeichneten die Brandenburgische Technische
Universität Cottbus (BTU) und die Uniwersytet Zielonogórski
(Zielona Gora) gemeinsam mit der Stadt Gubin in der Ruine der
ehemaligen Gubiner Stadt- und Hauptkirche eine Kooperationsvereinbarung.
Diese sieht den Erhalt der Kirche und deren Entwicklung zum Kulturzentrum
und Kulturerbe-Archiv vor. Dafür wollen Denkmalschützer,
Architekten, Stadt- und Regionalplaner und Bauingenieure beider
Universitäten gemeinsam in Form einer Bauhütte
zusammenarbeiten, die im Sinne der alten Tradition von Dombauhütten
wie in Köln oder Wien handwerkliches und wissenschaftliches
Know-how zusammenführen soll. Zielstellung ist es, den Erhalt
des sakralen Bauwerks unter stadtplanerischen Gesichtspunkten
der Grenzstädte Guben/Gubin zu gewährleisten und auch
dessen Bedeutung im deutsch-polnischen Grenzraum nicht außer
Acht zu lassen. Dazu soll das Kirchenschiff multifunktional ausgebaut
und weiterführend zu einem Veranstaltungs-, Ausstellungs-
und Kommunikationszentrum entwickelt werden, welches Raum für
deutsch-polnische Sommerschulen, Seminare und Projekte bietet.
Langfristig soll das Projekt durch ein Archiv für Kulturerbe
erweitert werden.
Die Vorbereitungen zur Umsetzung dieses künftigen Nutzungskonzepts
als deutsch-polnisches und europäisches Zentrum für
Kultur und Kommunikation wurde 2009 unter Federführung der
Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land
mit einem deutsch-polnischen Architekturbüro und den Projektpartnern
erarbeitet.
Prof. Dr. Rolf Kuhn, Geschäftsführer der IBA, unterstreicht
in diesem Zusammenhang: Die Einbindung beider Universitäten
hat eine herausragende Bedeutung. Erfordert doch der bauliche
Umgang mit dem Gebäude dieser Doppelstadt ein hohes Maß
an Fachwissen der Bereiche Denkmalpflege, Baukonstruktion und
Architektur sowie viel Sensibilität für die deutsch-polnische
Nachbarschaft.
Prof. Dr.-Ing. Matthias Koziol, Vizepräsident der BTU Cottbus
und Mitglied des IBA-Fachbeirates, sieht die Herausforderung in
der Aufgabenstellung mit ganz konkretem Praxisbezug: Die
Komplexität bieten Gelegenheiten für Wissenschaftler
und Studierende, Lösungen für ganz reale Situationen
und Probleme zu untersuchen.
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