Region
(ha). Mit Kabarett des Cottbuser Duos Weiberkram
lockerten sich die Gastronomen der Region beim DEHOGA Neujahrsempfang
in Burg auf, doch die brennenden Themen wurden angeregt diskutiert.
Dazu gehören unerhörte Auswüchse der GEMA, die
einen bis zu 30-fachen Betrag von den Veranstaltern fordert als
in Österreich. Und auch die Mehrwertsteuer muss für
den Gastronomiebereich runter, nicht für Betten, fordert
Olaf Schöpe, Präsidiumsmitglied der DEHOGA Brandenburg.
Es kann nicht sein, dass in den Medien derart negativ über
unsere seit langem überfälligen Forderungen berichtet
wird, klagt er. Der geringere Steuersatz würde rund
eine Milliarde Euro kosten, doch der größte Teil
kommt dem Land wieder zugute, denn mit dem Geld wird investiert,
Arbeitsplätze geschaffen. In allen europäischen
Ländern genießen die Gastronomen gesenkte Steuersätze,
nur in Deutschland und Dänemark nicht. Einerseits sollen
wir uns nach Europa hin öffnen, andererseits sorgen solche
Rahmenbedingungen für eine Wettbewerbsverzerrung, so
der Betreiber des Waldhotels Cottbus. Es wurde nicht nur kritisiert.
Der Branche erging es im Zuge der Wirtschaftskrise verhältnismäßig
gut. In Cottbus konnten die Beherbergungsbetriebe sogar ein Plus
von zwei Prozent verbuchen. Voran geht die touristische Entwicklung
und Vernetzung. Und die Qualität steigt. Kontrollen und die
2007 eingeführte Brandenburger Gastlichkeit wirken,
so der frisch ausgebildete Coach für Qualität.
Peitz investiert in alte Bausubstanz
In der rauchigen Hochofenhalle des Peitzer Eisenhüttenmuseums
blickten Bürgermeister Bernd Schulze und Amtsdirektorin Elvira
Hölzner auf ein investitionsstarkes Jahr zurück. Vor
allem der Brand- und Katastrophenschutz sowie Bildungseinrichtungen
profitierten von Fördergeldern. Mehrere private Investoren
wurden geehrt, die alte Bausubstanz zu Vorzeigehäusern sanierten.
Für das ab 1976 aufgebaute Gesundheitswesen in der Stadt
wurde MR Dr. Friedrich Bange geehrt, Reinhardt Schmidt für
sein Engagement der Tennisabteilung im TSV 1861, Manfred Kießling
für den aktiven Verein der Brieftaubenfreunde sowie Reinhard
Schotta vom Männerchor Peitz.
Vor der Stadt steht ein Jahr voller Jubiläen unter anderem
in Drewitz, Grötsch und der Festung. Investitionen gehen
weiter. So wird die ehemalige Schule Jahnplatz zum Begegnungshaus
umgebaut, Sport-hallen werden in Jänschwalde Ost und der
Mosaik-Schule saniert.
Kolkwitz bietet Platz für innovative Ideen
Zum zweiten Mal war
das Kolkwitz-Center prall gefüllt mit Unternehmern der Großgemeinde.
Im Jahresresümee schilderte Amtsdirektor Fritz Handrow die
wichtigsten Investitionen, die in allen Bereichen erfolgte, aber
längst nicht abgeschlossen sind. Und er mahnte erneut, mit
Forderungen auf dem Teppich zu bleiben, denn die Rücklagen
sind weitestgehend aufgebraucht, Fördergelder fließen
künftig spärlicher. Trotzdem werde in diesem Jahr mehr
investiert, da Konjunkturgelder mit größtmöglichen
Effekten eingesetzt werden. Hinzu kommt die Sanierung der Infrastruktur
vor allem in Hänchen, Eichow und Kolkwitz selbst.
Er lobte das zunehmende Engagement von Jugendlichen in ihren Gemeinden.
Und auch das Bündnis für Familie meldet größeren
Zulauf. Für dieses Jahr ist das oberste Ziel, die Oberschule
wieder zu eröffnen, dann mit einer angegliederten berufspraktischen
Ausbildung. Die beste Ausbildungsfirma im Kammerbezirk MFT hat
bereits zugesagt, beim Aufbau zu helfen. Handrow appellierte an
die Unternehmer sich anzuschließen. Herbe Kritik schickte
er Richtung Bildungsministerium, da er seit Oktober keine Antwort
auf ein Schreiben zur Wiedereröffnung der Oberschule erhielt.
Unakzeptabel ist die fehlende Breitbandversorgung vor allem in
den Ortsteilen, die Investoren abschrecke, so Handrow.
Beste Bedingungen dafür gibt es nun in der Pyramide, die
mit der I.T.R (Innovation, Technologie, Forschung) einen neuen
Eigentümer gefunden hat. Zehn Firmen gibt es bereits, Platz
für innovative Unternehmen ist noch reichlich vorhanden.
Büro, Fertigungs- und Lagerräume, Montagehallen - alles
ist auf dem neuesten Stand. Vermarktet wird die Pyramide von der
Wirtschaftsförderung, wirbt Fritz Handrow.
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Rechts:
Olaf Schöpe wirbt um Gleichbehandlung auf Europa-Ebene
Unten:
Der DEHOGA-Kreisverband Cottbus Stadt & Land (Deutscher Hotel-
und Gaststättenverband) hatte am Donnerstag zum Neujahrsempfang
in das Spree Balance nach Burg geladen. Gastronomen
und Hoteliers hatten viel zu diskutieren, vor allem eine sinnvolle
Einführung eines niedrigeren Mehrwertsteuersatzes von 7 Prozent.
Hier in der Runde: Kornelia Becker (Tiefkühlgroßhandel
Burg), Steffi Buchan (Hafenstübchen), Ursula Richter (Hafeneck
Burg), Gisela Herzog (Glücksbrunnen Gulben), Ernst Blaeske
(Tourismusverein Burg) und Siglinde Müller (Zur Linde Zahsow)
(v.l.)
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Keinen
undankbaren 4. Platz erreichte Peitz beim enviaM-Städtewettbewerb.
Simone Erb (l., enviaM) überreichte Bürgermeister Bernd
Schulze und Amtsdirektorin Elvira Hölzer einen Scheck über
5300 Euro für mehr Fitness.
Rechts:
Mit Feuerwerk wurde die Büste des Johann von Küstrin
enthüllt. Zur Wieder-eröffnung der Festung wird eine
Wander-ausstellung über den vielschichtigen Herrscher nach
Peitz kommen, die zuerst in Polen zu sehen sein wird
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Allein
10 Millionen Salzstangen werden täglich in Krieschow hergestellt,
das war selbst für Autohaus-Unternehmer Ingo und Susan Chmell
(v.r.) neu. Spreeback-chef Joachim Lang erklärte, warum es
so viele Marken gibt, aber nirgends Spreeback draufsteht. Li.:
Gemeindevorsitzender Hans-Georg Zubiks
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