Leser fragen, warum der OB, sicher gestützt auf Ihre Fraktionen,
die völlige Abschaffung der Staßenbahn ins Gespräch
gebracht hat.
A. Kaun: Das hat er nie. Es gab eine Studie: Was wäre
wenn? Nur eine von 14 Varianten lautete: Einstellung der Bahn.
Um alles auszuloten, bekam der OB den Auftrag, in Potsdam zu klären,
ob Fördermittel zurück zu zahlen wären. Dann nahmen
die Medien öffentlich eine Diskussion vorweg, die wir noch
gar nicht begonnen hatten.
W. Schaaf: Stilllegung der Bahn war nie Tagesordnung. Wir
haben Fallstudien besprochen, Kürzungen erwägt und wieder
verworfen.
Wozu das alles?
A. K.: Weil das Haushaltsicherungskonzept vorschreibt, an der
Straßenbahn bis 2012 1,5 Millionen Euro zu sparen
W.?Sch. ...und sie auf keinen Fall zu privatisieren. Also
musste eine Vorlage her zur Optimierung des ÖPNV - generell,
nicht nur der Bahn.
A. K.: Wir Linken haben uns lange zurückgehalten, wir wollten
erst Klarheit zu den Fördergeldern.
W. Sch.: Wir haben gründlich nachgedacht und die drei
starken Linien entwickelt.
Ohne Jessener Straße und Alt-Schmellwitz.
A. K.: Mit besserem Nahverkehr. Busse können nah an die
Häuser. Sie sind auch für Rollis und Kinderwagen geeignet.
Das ist alles machbar, sagt Cottbusverkehrs-Chef Thomsch.
Und der Schmellwitzer Anger?
W. Sch.: Eine handvoll Leute nutzt die Linie. Woher soll die Einsparung
kommen, die auch die CDU mit beschlossen hat? A.?K.: Wir sorgen
dafür, dass alle Cottbuser besser von A nach B kommen. Das
ist unser Konzept. Die Straßenbahn steht keinesfalls zu
Disposition.
Warum protestieren andere dann gegen den Beschluss?
A. K.: Das ist Wahlkampf am ungeeigneten Objekt.
W.?Sch.: In einem Versprecher wurde schon öffentlich laut
nachgedacht, ob die 8?500 Stimmen (gemeint waren Unterschriften)
umwandelbar seien. Eine traurige Strategie.
A. K.: Rücksichtslos zu Lasten der Stadt.
W.?Sch.: Wir haben einen Info-Flyer in die Haushalte schicken
lassen. Da ist sachlich alles erklärt zum ÖPNV.
Danke für das Gespräch. Hnr.
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Werner Schaaf,
Fraktionsvorsitzender SPD/Grüne und André Kaun (re.),
Fraktionsvorsitzender Linke, sind sich einig
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