Cottbus
/ Weißwasser (h). Seine Grafiken zeigen hundertfach
Gesehenes so, dass der Betrachter innehält. Der schäbige
Rollstuhl unterm Kirchenkreuz, die trauernde Frau am Straßenrain
- in wuchtigen Strichen und vollen Schatten sieht Horst Jurz die
wirkliche Welt. Und dabei hat jedes seiner Bilder, selbst das
bedrückendste, noch urtümlichen Witz und unverkennbar
den Hang zu Dekorativem, vielfach auch die Nähe zur Trachtenkultur,
die ihn wohl seit der Kindheit beeinflusste.
Dieser
Maler mit seinem beredten Werk ist eine schöne Entdeckung
hier in Cottbus im Wendischen Haus. Gerade 75 geworden, hat der
Maler und Grafiker, der einst Glasmaler in Weißwasser war
und dann in der künstlerischen Arbeitsgemeinschaft Die
Vier im dortigen Kulturhaus der Glasarbeiter seine Handschrift
entwickelte, ein reiches Lebenswerk vorzustellen, das noch nicht
abgeschlossen ist. Eine große Leinwand steht malfertig in
seinem Atelier: Für Kohls blühende Landschaften.
Das Kritische lag ihm immer. Als es aus war mit der DDR,
habe ich das zuerst bedauert, weil das Kritikwürdige verschwand.
Aber bald fand sich genug neues Gebrechliches... Dabei ist
Jurtz gar kein Nörgler. Seine Ölbilder sind von farbiger
Klarheit, seine großformatigen Blumen-Aquarelle eine Augen-
und Seelenweide. Er ist ein Meister der Aquarell-Kultur
meinte Laudatorin Christa Rippl. Recht hat sie. Leider aber sind
die Wände im Wendischen Haus begrenzt.
|
Viel
Diskussionsstoff bieten Bilder von Horst Jurtz aus Weißwasser
im Wendischen Haus in Cottbus. Seinen großformatigen Hochzeitszug
im Tagebau Nochten als unbändige Bekundung sorbischen Lebenswillens
malte der jetzt 75jährige schon vor der Wende in Öl.
Die Ausstellung ist bis 3 Juli montags bis freitags 10 bis 16.30
Uhr zu sehen Foto: Hnr.
Petra Dreißig (2. v.re.) hat in den kleinen gläsernen
Spendenhäuschen aus Dreißigs Bäckereien 500 Euro
noch einmal mit 500 Euro aufgestockt um so mit Marketingfachfrau
Anne-Christine Gray (li.) 1?000 Mal Freude ins McDonald-Elternhaus
für die Lausitz zu Sybille Stahn u bringen. Yvonne Knauer
und Annett Reder als Apartment-Nutzer wissen solche Unterstützung
zu schätzen. Nur mit Spenden wird der Betrieb des Hauses
finanziert
Foto: Grube
________________________________________
Horst
Jurtz
|