Cottbus
(gg). Die Weichen sind gestellt: Seit Monaten diskutieren Gewerkschafter
und Mitarbeiter der DB-Regio-Werkstätten in Brandenburg über
benachteiligende Ausschreibungen der Regionalstrecken. Besonders
betroffen: Die Cottbuser Werkstatt. Am Dienstag äußerte
sich der Unmut der Mitarbeiter in einem öffentlichen Ministergespräch,
das der SPD-Ortsverein im Brauhaus-Saal anberaumt hatte. Die Fragen
richten sich auf Grundsätzliches: Wie kann eine Ausschreibung
mit Loslimitierung (ein Bewerber kann zwei attraktive Strecken
nicht auf einmal bekommen) den Wettbewerb fördern? Der Minister
argumentiert mit den Vorteilen, die ein Wettbewerb auf der Schiene
langfristig für die Fahrgäste bringt. Einsparungen errechnet
er sich für seinen bislang jährlich 320 Millionen Euro
starken Etat im Nahverkehr mindestens in Höhe von 10 Prozent.
Zu Lasten der Sicherheit? Fragen die Gewerkschafter und Mitarbeiter,
die neben guten Löhnen vor allem um Ausbildungsqualität
bangen. Die aber, sagt der Minister, könne er rechtlich nicht
in Ausschreibungen festlegen und plädiert für einheitliche
Ausbildungsstandards im Bund, ebenso wie für einen einheitlichen
Branchentarifvertrag, der verhindern könnte, dass Privatfirmen
mit Lohndumping das Rennen machen. Eine Runde, die lediglich Hoffnungen
für ein Fairnessabkommen lassen, das die kommenden Härten
im DB-Regiowerk Cottbus sozialen abfedert.
Nach Ausschalten der Mikros sagen auch SPD-Landtagsabgeordnete:
Der Zuschnitt der Lose benachteiligt Cottbus. Da muss nachgebessert
werden. Wir bleiben dran! Noch ist Zeit, zum dritten Mal
wurden Zuschlagstermine verschoben.
|
Kein
Mitspracherecht in der Sache, aber per Initiativantrag am Thema
dran: Die Landtagsabgeordneten Martina Münch (li.) und Kerstin
Kircheis (re., beide SPD)
Foto: SAX
|