Cottbus
(gg). Nach einigen Jahren Pause trafen sich diese Woche in
Groß Gaglow zum ersten Mal Firmeninhaber und Geschäftsführer
wieder zu einem Unternehmerstammtisch.
Thema war auch die dringend benötigten Räume für
die wachsende Vereinsarbeit. 650 von 1400 Einwohnern sind in Vereinen
aktiv, unterstrich Dorfclub-Vorsitzender Wilfried Hillebrandt
(alias Blümchen). Das Bürgerhaus platzt deshalb aus
allen Nähten. Während der Sportclub auf Mittel aus dem
Goldenen Plan Brandenburg hofft, warf Matthias Schulze, Unternehmer
in Groß Gaglow mit Bindung an den Ortsbeirat Gallinchen,
eine neue Idee auf: Das Möbelhaus auf der Grenze zwischen
beiden Cottbuser Ortsteilen könnte neue Pers-pektive für
eine gemeinsame Veranstaltungshalle bieten. Jahrelang steht die
Immobilie leer. Die EGC, die die Halle vermarkten soll, findet
keine Interessenten.
Wulf
Goretzky, Chef der Entwicklungsgesellschaft Cottbus, gab eine
Kostprobe davon, wie er sich Bestandspflege für Unternehmer
künftig vorstellt. Als Gast der ersten Unternehmerstammtischrunde
in Groß Gaglow lud er die 17 Teilnehmer ein, ihn als Dienstleister
zu fordern. Er beschrieb die Früchte der Ansiedlungsmühen,
die auch in Groß Gaglow schon sichtbar sind: Eine Solarfirma
mit 40 Arbeitskräften hat sich am Seegraben niedergelassen,
weiteres könnte folgen. Erste Erfolge gibt es für die
im Seegraben ansässige Firma Agrodata, die für ihre
Dienstleistungen auf leistungsfähige Datenkabel angewiesen
ist und jahrelang mit auswärtigem Serverstandplatz arbeiten
musste. Endlich wird in diesen Tagen ein leistungsfähiges
Kabel im Seegraben verlegt. Dafür steht bei manch anderer
Sache die Politik noch auf der Leitung, beschreibt Ralf Rackwitz,
Vorsitzender der SG Groß Gaglow. Die Pläne für
den Sportplatzbau sind noch nicht durchfinanziert: Bei uns
spielen zehn Nachwuchsmannschaften, aber wir haben nur drei Umkleidekabinen!
In den Goldenen Plan Brandenburg für den ländlichen
Raum passt das Vorhaben, vier Kabinen mit Sanitärtrakt anzubauen
nicht, seit der Ortsteil zu Cottbus gehört. Nun wird nach
neuen Fördertöpfen für die nötigen 300 000
Euro gesucht. Immerhin den Eigenanteil hat die Stadt mit rund
87 000 Euro in den Haushalt eingestellt.
Ortsvorsteher Dieter Schulz treiben weitere Gaglower Vorhaben
um: Die Kita in Trägerschaft der Johanniter soll umgebaut
werden, dafür laufen die Gespräche mit der Stadt.
Noch keine Lösung gab es bislang für die Erweiterung
des Bürgerhauses, das für viele Vereinsversammlungen
nicht mehr groß genug ist. Matthias Schulze, Autohaus-Inhaber
in Groß Gaglow und Gallinchener Ortsbürgermeister macht
Mut: Mit einer Aufstockung hat der Ortsteil immer noch keinen
großen Saal - lasst uns eine gemeinsame Lösung versuchen!
Auch Gallinchen fehlen Räume für die 10 Vereine. Eine
leerstehende Möbelhalle auf der Gemeindegrenze wäre
eine Option. Bei einer Ortsteilbegehung des Oberbürgermeisters
am 27. März soll die Idee vorgetragen werden. Einen zweiten
Unternehmerstammtisch soll es im Herbst geben.
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