Mit wohltuender
Kraftverstärkung haben es diese Tourenradler von der Lausitz
bis an die Ostsee geschaft. Von bisher 40 Tageskilometern haben
sie ihr Limit ohne Ermüdungsgefahr
auf 70 km erhöht, und es blieb ihnen Kraft und Zeit, unterwegs
Dorfmuseen zu besichtigen
Radler erfahren die Welt. Und sie erfahren dabei, was sie bewegt,
diese Welt. Auch wie sich ein E-Bike bewegt, können sie erfahren.
Zunächst einmal hier im Text und dann auch bei einem Test
im wortwörtlichen Sinne. Gute Fachhändler stellen ihr
Modell einem tatsächlich am Kauf interessierten Kunden gern
zur Probefahrt zur Verfügung. Falls nicht, wechseln Sie gleich
den Händler.
Warum E-Bike?
Muskelprotzende Pedalritter rümpfen die Nase beim Thema E-Bike.
Wer Leistungskilometer schruppt, hat da sicher recht. Das motorverstärkte
Fahrrad hat vor allem zwei Anwendungsvorteile:
1. Wer regelmäßig mit dem Rad ins Büro fährt,
kann das mit dem E-Bike auch bei warmen Wetterlagen, ohne den
Rest des Tages verschwitzt rumsitzen zu müssen. Ein gutes
Gefühl!
2. Wer auf Radtouren Kultur, Landschaft, Lebensweisen, Geschichte
entdecken will und das Nahe nun schon gut kennt, erweitert seinen
Aktionsradius gewaltig und gewinnt viele Stunden für Besichtigungen,
gelassene Foto- oder Video-Halts und so weiter. Die Radfreizeit
wird reicher.
Etwa zu schnell?
Es gibt sie, die rasende Überraschung! Die Speed-Pedelecs
(Speed heißt englisch schnell, Pedelec ist ein Kunstwort
aus pedal und electric) erreichen 45 Stundenkilometer und sind
helmpflichtig. Sie bringen 1000 Watt zusätzlich auf die Kette.
Die mäßigere, für umsichtige Tourenradler zu empfehlende
Variante kommt mit 250 Watt aus. Die Vorschriften sind da genau.
Der Motor darf, wenn der Radfahrer nicht tritt, nur auf Schrittgeschwindigkeit
(etwa 6 km/h) beschleunigen, bei kräftigem Treten regelt
er sogar ab und verstärkt die Kraft nur bis zu 25 km/h. Ohne
diese Technik ist ein genießender Radwanderer etwa zwischen
16 bis 20 km/h unterwegs.
Wie weit reichts?
Strom ist im Büro oder unterwegs am Nachtquartier immer leicht
nachzutanken. Drei bis vier Stunden Ladezeit geben
die Hersteller für die modernen Akkus an. Bei den Reichweiten
sind Übertreibungen fehl am Platze. 40 Kilometer sollte der
stille Kraftspender schaffen, aber man muss ihn ja sowieso nicht
permanent zuschalten.
Welche Modelle?
Das ist die Kardinalfrage. Als Endkunde ist jeder von uns der
Vorauswahl des Händlers ausgeliefert. Mit wem hat der Verträge?
Auf welche Technik setzt er? Hier beginnt - wie bei jedem anderen
Rad auch - die berühmte Vertrauensfrage.
Fakt ist, dass alle großen deutschen und ausländischen
Hersteller eine erstaunliche elektrische Vielfalt anbieten. Dabei
hat aber der Händler beträchtlichen Einfluss auf das
wirkliche Endprodukt, denn er kann mit seinem PC-Programm unser
Rad wunschgerecht zusammenbauen. Zwingen wir ihn, unter 1400 Euro
zu bleiben, wird er das können, ohne seinen Gewinn deutlich
zu verringern - er kombiniert ein flottes Holland-Rad mit in China
gefertigtem Kaltgerätestecker - wer weiß das schon.
Vertrauen ist alles, aber eben unterfüttert mit entsprechender
Finanzkraft. Wer ein gutes E-Bike will, hat mit 2 000 oder 3 000
Euro nicht überzahlt.
Wir sollten als Radler beim Bewährten bleiben und uns Erkenntnisse
erfahren. Viel Spaß!
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Für Tourenradler bricht ein
neues Zeitalter an: Das E-Bike, das Fahrrad, das unsere Tretkraft
per Elektromotor intelligent verstärkt, ist endlich erwachsen
und wirklich brauchbar geworden. Allerdings: Wie bei allen Produkten
im überquellenden Markt, hat Freude nur lange, wer auf fachlichen
Rat hört. Was ist wichtig? - Wir haben einiges zusammengetragen.
von J.H.
Das wunderbare
Sportgerät Fahrrad erschließt uns die schönsten
Momente des Lebens - ob im flachen Land unterm Apfelbaum...
...oder mit fürstlicher Kulisse in Deutschlands Hauptstadt
Berlin. Wer radelt, ist überall willkommen, wer kraftverstärkt
radelt, kommt auch überall hin
Fotos: Hnr.
Drei
Varianten:
Für den Antrieb der Elektrofahrräder gibt es drei Varianten:
Der Mittelmotor arbeitet vom Tretlager her und unterstützt
über die Kette.
Die beiden anderen Möglichkeiten sind Nabenantriebe, entweder
hinten oder vorn. Der Motor wirkt also direkt aufs Rad.
Das Akkupaket befindet sich immer unterm Sattel. Eine Rücktrittbremse
ist aber nur bei Nabenantrieb möglich.
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