Welzow
(MB/gg). Am morgigen Sonntag wird das BTU-Projekt Künstliches
Wassereinzugsgebiet Hühnerwasser als Ausgewählter
Ort 2009 im Land der Ideen ausgezeichnet. Die
Uni wird diesen Tag gemeinsam mit dem Projektpartner Vattenfall
mit einem Besuchertag begehen und das Projekt exklusiv der Öffentlichkeit
vorstellen. Nur an diesem Tag werden geführte Exkursionen
in die Versuchfläche möglich sein.
Im Künstlichen Wassereinzugsgebiet Hühnerwasser
erforscht die BTU seit 2005 die Entwicklung von Ökosystemen.
Es ist mit seiner sechs Hektar großen Fläche das derzeit
größte künstliche Einzugsgebiet weltweit und hat
bereits Wissenschaftler aus aller Welt angezogen. Kooperationspartner
sind Unis aus Zürich und München.
Als Versuchsfläche hat die Vattenfall Europe Mining AG der
BTU eine Fläche im Tagebau Welzow-Süd zur Verfügung
gestellt, die es ermöglicht, die künstliche Quelle vorzuhalten.
Das besondere: Wasserstände, Flora und Fauna entwickeln sich
von einem Nullpunkt an, wie auf dem Mond. Die Vorgänge lassen
Rückschlüsse auf erdgeschichtliche Entwicklungen z.B.
nach Eiszeitszenarien zu, ebenso wie sich Erkenntnisse für
die Bergbaurekultivierung ergeben, erklärt Dr. Werner Gerwin
als BTU-Projektleiter.
Wir können dem lieben Gott bei der Schöpfung zuschauen
sagt BTU-Präsident Walther Zimmerli zu diesem Projekt und
sieht seine Auffassung vom BTU-Reallabor Lausitz an diesem Beispiel
am anschaulichsten illustriert. Die Zuschauer können am Sonntag
die Messtechnik bewundern, Ausflüge zum nahe gelegenen Weinanbau
Wolkenberg oder in den Energiewald unternehmen.
Auf dem Versuchsgelände hat sich mittlerweile ein kleiner
See gebildet, in dem sich sogar schon erste Amphibien angesiedelt
haben. Auch die Idee, dass der in den 80er Jahren überbaggerte
Bachlauf Hühnerwasser wiederhergestellt werden
sollte, hat sich realisiert. Seinen Namen hat das Gewässer
von einer Legende, nach der zeitweilig verwandelte Raubritter
als schwarze Hühner über dem Wasser erscheinen sollen.
Der Ausgangspunkt der Führungen ab 13 Uhr sind die Tagesanlagen
Welzow Süd, zu erreichen über die B 97 in Richtung Spremberg,
rechts in Richtung Tagebau Welzow. Die Zufahrt ist ausgeschildert.
|
|