Cottbus
(gg). 1 500 Cottbuser zwischen 11 und 21 Jahren sind in den vergangenen
Monaten zu ihrem Freizeitverhalten befragt worden. Das Ergebnis:
Drei Viertel fühlen sich wohl in ihrer Stadt, aber nur neun
Prozent nutzen die Angebote an Jugendclubs oder Freizeittreffs.
Berndt Weiße, Sozialdezernent, diskutiert das Ergebnis seit
Dienstag mit den rund 40 freien Trägern, die in der Stadt
in 44 Einrichtungen Angebote machen: Der Bedarf steigt vor
allem bei der Jugendsozialarbeit, denn in Cottbus kommen rund
40 Prozent der Jugendlichen aus Hartz-IV-Familien! Es ginge
nun darum, die jährlich rund zwei Millionen Euro für
die Jugendarbeit mehr für die Fürsorge an diesen Brennpunkten
zu verwenden. In Schmellwitz und Sachsendorf liegen die Prozentzahlen
noch höher. Eine bislang nur intern vorliegende Studie bestätigte
den freien Trägern gute Qualitätsarbeit und der Stadt
insgesamt eine gute Jugendfreizeitlandschaft. Vor allem die neun
von der Stadt mit 400?000 Euro finanzierten Schulsozialarbeiter
müssten aber mehr in ihre Kieze wirken. Weiße: Sie
sind am besten ausgebildet und können Impulse geben und hilfebedürftigen
jungen Leuten die richtigen Wege zu den Angeboten weisen!
50 Prozent der Jugendlichen gaben an, sich fortwährend zu
langweilen und das angesichts hunderter Sport- und Freizeitvereine
in der Stadt. Weiße leitet eine klare Konsequenz ab: Die
Vereine müssen bei den Jugendlichen mehr und wirksamer für
ihre Angebote werben! Im April soll ein Thesenpapier vorliegen,
im Juni der Jugendhilfeentwicklungsplan mit entsprechenden neuen
Schwerpunktsetzungen dann von den Stadtverordneten beschlossen
werden.
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