Cottbus
(gg). Die Idee ist schön: Ein Naturkundemuseum im Spreeauenpark
könnte dort anknüpfen, wo mit Naturerlebnispfad und
Tertiärwald schon der Boden ganz in der Nähe des ehemaligen
Laubag-Infozentrums bereitet ist. Anlässlich der Eröffnung
der renovierten Räume am Montag schwärmt CMT-Chef Bernd
Koch von solch einer Symbiose und lobt sein Team für die
schnelle Herrichtung der passenden Räume, um mehr Touristen
für den Park zu interessieren. Während Kulturamtschef
Bernd Warchold mit knappem Terminkalender nicht lange blieb, nimmt
sich Stadtmuseumschef Steffen Krestin Zeit und ein Herz, um klarzustellen:
Wir sehen hier bestenfalls eine interessante Ausstellung
- mit Museum hat das nichts zu tun! Kulturamtsmitarbeiterin
Rita Numrich bestätigt:
Ein echtes Museumskonzept braucht 800 bis 1500 Euro pro
Quadratmeter Ausstellungsfläche - da gehts neben Schaueffekten
auch um pädagogische und archivarische Leistungen!
Angesichts des Aktionismus in Sachen Naturkundemuseum sei man
überfahren worden, dafür fehle schlicht das Geld: Wir
müssen überall sparen und sogar geplante Ausstellungen
im Wendischen Museum und Stadtmuseum in Frage stellen. In den
nächsten vier bis fünf Jahren gibt es keine Chance auf
ein echtes Naturkundemuseum! CMT-Chef Bernd Koch kann das
nur schwer verstehen: Es gibt 400 000 Exponate im Naturkundearchiv
- davon muss doch etwas herzeigbar sein! Wir haben auch mit wenig?Geld
den Anfang gemacht! Rund 25 000 Euro sind in die Renovierung
geflossen.
Enttäuscht ist auch AUB-Stadtverordnete Kerstin Leonhard,
die sich für die nötigen Ausbaugelder stark gemacht
hat: Mit etwas gutem Willen wäre doch mehr möglich!
Steffen Krestin allerdings sind seit dem Stadtverordnetenbeschluss
zur Schließung des Naturkundemuseums am Amtsteich 2006 auch
die Mitarbeiter ausgegangen, die mit Sachverstand an geologische,
biologische und paläontologische Arbeiten gehen könnten.
Eine Vision hat er trotzdem: Ein Alleinstellungsmerkmal
hätten wir, wenn wir in einem künftigen Museum den Wandel
der Lausitzer Landschaft durch Kohleabbau thematisieren - das
schließt den Bogen zur Wandlungsgeschichte der wendischen
Minderheit, die im Museum in der Mühlenstraße erzählt
wird!
Das könne man sich auch mit Vattenfall-Hilfe vorstellen.
Der Konzern hatte eine CMT-Anfrage früher abschlägig
beantwortet: Ein Museum passe nicht ins Kommunikationskonzept.
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Neben der beeindruckenden Muschelsammlung des Ehepaars Striegler
sind im ehemaligen Laubag-Infozentrum jetzt Fossilien von Hans-Joachim
Streichan (re.) und weiteren Privatsammlern zu sehen. Wer von
Südsee träumt, kann bis 31. März Samstag und Sonntag
10 16 Uhr vorbeikommen, ab April Dienstag bis Sonntag 10
bis 16 Uhr
Foto: Gabi Grube
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