Spremberg
(h). Das verschwundene Firmenschild gibt der städtischen
Gerüchteküche Schwung: Sind die Kupferleute wieder abgezogen,
etwa Opfer der Finanzkrise...?
Sophie Berger beruhigt: Das Schild wurde um die Ecke in der Schulgasse
befestigt. Seitdem haben die Nachfragen um Arbeitsstellen etwas
nachgelassen. Ehe es hier Einstellungen gibt, wird eine lange
Zeit vergehen. Denn die Assistentin der KSL-Geschäftsführung
räumt ein: Der Mutterkonzern hat nach hohen Geldverlusten
immense Probleme. Hinzu kommt, dass der Kupferpreis am Weltmarkt
seit letztem Sommer von etwa 9 000 Dollar je Tonne auf jetzt 3
500 Dollar abstürzte. Weltweit sind Neuaufschlüsse eingestellt
worden.
Aber man soll azyklisch investieren; wir erkunden also in
Spremberg weiter, werden aber statt der zwölf vorgesehenen
Bohrungen zunächst nur fünf niederbringen, erklärt
die an der Freiberger Bergakademie ausgebildete Markscheiderin.
Zu verhaltenem Vorgehen zwingen auch offene Rechtsverfahren. Gegen
die Vergabe der Erkundungserlaubnis an die südamerikanische
Minera S.A. haben Wettbewerber geklagt. Solche Situationen
bergen immer ein Restrisiko, erklärt Sophie Berger.
Von frohgemuter Goldgräberstimmung kann also
in Spremberg gar keine Rede sein.
Dennoch: Die 130 Millionen Tonnen Kupfererz in den Feldern Spremberg
und Graustein bleiben attraktiv - auch weil es enorme Erkundungs-Vorleistungen
aus DDR-Zeiten gibt. Wir wissen sehr genau, was wo liegt
und haben sogar die Bohrkerne, um sie auszuwerten, berichtet
Sophie Berger interessierten Zuhörern des Vereins Pro Spremberg.
Sie haben sich um Informationen aus erster Hand bemüht, um
zu ergründen, was die Stadt Spremberg infrastrukturell zu
leisten hat, um wirklich Kupferstadt zu werden. Wo können
später 900 Mitarbeiter mit ihren Familien leben? Wird ein
angemessenes medizinisches Angebot vorgehalten? Was geschieht
mit den sechs Millionen Kubikmeter Salzwasser, die die KSL jährlich
zutage fördert? Diese und viele Fragen mehr beginnen Mitglieder
von Pro Spremberg zu sortieren. Unterdessen kümmert sich
das Unternehmen um die Umweltverträglichkeitsuntersuchung.
Laut Zeitplan wäre sie im März fällig. Doch jetzt
ist bis Jahresende Frist. Die Kupferstadt soll Geduld aufbringen.
Aber nicht die Hoffnung aufgeben.
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Dipl.-Ing. Sophie Berger ist seit November Sprembergerin. Als
Assistentin der Geschäftsführung nimmt die zugelassene
Markscheiderin alle Interessen für die KSL Kupferschiefer
Lausitz GmbH vor Ort wahr Fotos: Hnr.
Im
Vereinslokal Gessner haben Mitglieder von Pro Spremberg diese
Woche mit Dipl-Ing. Sophie Berger, Asessor des Markscheidefachs,
die aktuelle Kupfersituation behandelt. Die Neu-Sprembergerin
nannte Probleme, verbreitete aber fachlich fundiert Zuversicht
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