Cottbus
(gg). Hinter verschlossenen Türen tagten gestern drei Ausschüsse
(Umwelt, Finanzen und Wirtschaft/Verkehr) über eigentlich
höchst öffentlich interessierende Dinge: Beim Nahverkehr
stehen ernste Sparpläne ins Haus. Ein Dresdener Institut
hat dazu in den letzten Wochen drei Szenarien durchgeplant, die
nun den Ausschussmitgliedern vorgestellt wurden: Was kostet der
Unterhalt der Straßenbahnlinien 1. ungekürzt, 2. wenn
sie nur noch im Stadtkern auf reduzierten Strecken fahren und
dann 3., wenn sie ganz durch Busverkehr abgelöst werden.
Der Hintergrund: Die Stadt kann sich das Zuschussgeschäft
nicht mehr leisten, das in vergleichbaren Städten durch zum
Beispiel Stadtwerke-Gewinne gegenfinanziert wird. Die aber gibt
es in Cottbus wegen des unrentablen Heizkraftwerks nicht. Trotzdem
wurde das Bahnnetz zweigleisig bis in Randbereiche ausge-baut.
Die Stadtverordneten müssen bald über die Varianten
entscheiden, denn vom Nahverkehrsplan hängt u.a. ab, wie
der Bahnhofstraßenausbau ab 2010 erfolgen soll: Mit oder
ohne Schienen-bett. Geld für eine zweite Gleisstrecke südwärts
parallel zur Straße der Jugend erwarten Beobachter jedenfalls
nicht mehr. Offizielle Stellung-nahmen zur gestrigen Sitzung und
dazu, wie die Bürger einbezogen werden sollen, gab es bis
Redaktionsschluss nicht.
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