Cottbus
(h). Milde Frühlingssonne beleuchtet die Gebrauchten-Parade
Am Seegraben im Cottbuser Süden. Klein- und Mittelklassewagen
bestimmen das Bild, meist silbergrau oder schwarz, vereinzelt
rot oder gelb. Alle wie vom Werk, aber sie haben drei bis zwölf
Jahre und oft schon 100 000 Kilometer hinter sich.
Autoland L&S steht am Giebel des neu gebauten Geschäftshauses.
Seit 99 hat das Unternehmen hier seinen Standort. Angefangen
haben wir 1991 in Burg, waren später in Werben und jetzt
hier, sagt Roland Schulz, ein Rheinländer mit Cottbuser
Wurzeln. Er ist wieder gut gelaunt: Seit 14 Tagen ist wieder
Leben in der Bude.
Der Automarkt hat sich generell belebt.
Hintergrund ist auch hier die Abwrackprämie. Sie erweist
sich als Impuls für Interesse an einem neuen Auto, das durchaus
auch gebraucht sein darf. Es gibt zwar 16 Millionen Fahrzeuge,
die neun Jahre und älter sind in Deutschland, aber das Geld
dieser Aktion reicht sowieso nur für 600 000, rechnet der
Fachmann vor. Das wahre Leben ist: Wir haben jetzt einen
Schwung Kas bekommen, da waren drei gleich wieder
verkauft. Oliver Leppla, der gestern alle Hände voll
zu tun hatte, freut sich über gute Nachfrage bei Mittel-
und Kompaktklassen. Selbst der Golf 3, bis 1997 gebaut, wird immer
noch gefragt. Wir gewährleisten natürlich für
sechs Monate, bieten auch Finanzierung und erfüllen mancherlei
Wünsche, erklärt Oliver Leppla. Die Krise, meint
er, wirkt in unserer Region nicht wirklich, aber die Medien
machen die Leute unsicher. Das habe sich jetzt zum Glück
gegeben.
L&S hat über die Jahre ein gutes Stammkunden-Klientel.
Viele Leute haben schon das zweite oder dritte Auto hier gekauft.
Junge Leute kommen, aber auch die pfiffigen Rechner,
erzählt Oliver Leppla. Ein Mann kam drei Jahre lang jede
Woche mit seinem Hund Autos angucken. Erst dann hat er eins gekauft.
Und seine Verwandschaft folgte ihm nach. Das Thema Auto bringt
auch Menschen einander näher.
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Gebrauchtwagenhändler
Oliver Leppla:
Die Medien machen die Leute unsicher
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