Guben
(ha). Joachim Kobelius liebt Guben und Gubin gleichermaßen,
vor allem die kleinen Kirchen auch der Region. Dabei ist er 1956
nach Guben strafversetzt worden. Das war aber gewollt, um der
Kartografenstelle in Frankfurt zu entfliehen, einer Arbeit unter
unwürdigen Bedingungen. Eigentlich wollte ich gar nicht
zur Armee, ein Freund hatte mich dazu überredet. Das
war, als der geborene Belgener, der in Koßdorf bei seinen
Großeltern aufwuchs, nachdem er seine Lehre als Schrift-
und Möbelmaler beendet hatte. Ich hatte mit Walter
Ulitzsch einen sehr guten Lehrmeister. Und weil ich bei ihm in
einem möblierten Zimmer wohnen konnte, hatte ich mehr Kontakt
als andere. Das Malen begleitet Joachim Kobelius schon so
lange er denken kann. Papier war zu meiner Kindheit rar
und teuer, aber mein Vater brachte mir Papierreste aus einer Papierfabrik
mit, auch meine Großeltern unterstützten mein Hobby.
Während seiner Lehre nutzte er einen Malzirkel in Torgau.
Wie alle habe ich mit Rosen in Öl angefangen,
erzählt er schmunzelnd. Seine Experimentierfreundigkeit und
sein scharfer Blick sorgten aber schnell für eine erstaunliche
Breite der Motive. Vögel, Käfer und andere kleine Tiere
bis hin zu Läusen am Rosenblatt zeigt er mit höchster
Genauigkeit, ebenso filigran sind seine Federzeichnungen, die
er gern auch als Skizzen für größere Arbeiten
verwendet.
Seinen scharfen Blick gibt er nun als Mitglied der Gubener Kunstgilde
weiter an Malinteressierte jeden Alters und investiert viel Zeit
dafür. Zehn bis 15 Schüler hat er ständig, die
mit Erfolgserlebnissen nach Hause gehen, so sein Ziel. Man
muss nur genau hinsehen, sagt er. Und hinhören, denn
der 73-Jährige liebt Sprüche und wäre gern Karikaturist
geworden. Seine Karikaturen zeigt er leider nur selten, wie seine
Bonsaibäumchen im Garten.
Eine
völlig andere Sicht auf die ehemalige Gubiner Stadt- und
Hauptkirche. Es soll kein Vorschlag für den Wiederaufbau
sein, sondern die Bedeutung als Leuchtturm für die Region
hervorheben. Zu sehen im Informationszentrum des Vereins zum Wiederaufbau
in der Berliner Straße mit weiteren Bildern
Mit
der Feder arbeitet der Gubener erstaunlich schnell und doch präzise.
Viele Arbeiten gibt es als Karten zu kaufen im Info-zentrum zum
Kirchen-Wiederaufbau, Berliner Straße
Fotos:
Jens Haberland
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Tolle
Stimmung beim Turnier des Märkischen Boten im KolkwitzCenter.
Rainer Paulig von Wacker, Joachim Rohde vom Fußballkreis
und Matthias Boddeutsch von der Heimatzeitung engagierten sich
leidenschaftlich dafür
Joachim
Kobelius ist gelernter Schrift- und Möbelmaler und machte
so seine Leidenschaft zum Beruf. Viele der speziellen Techniken,
zum Beispiel zum Nachahmen der Holzmaserung, verwendet er heute
noch. Auch wenn er später als Soldat, Gaststättenleiter
und Koch sein Geld verdiente, hörte er nie auf zu malen und
malt unentwegt weiter
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