Cottbus.
Sie bleiben weit voneinander entfernt, die Ansichten zur Marke
des neuen Tourismusverbandes, aber keinesfalls dürften 80
Prozent dagegen sein, wie aus überwiegend anonymer Diskussion
der Anschein kommt. Die Operation, per Ausschreibung
viele Menschen für ein Thema zu interessieren, scheint gelungen,
der Patient, die alle stärkende Bildmarke, kränkelt
aber weiter. Dieser Eindruck ergab sich nach einem DoppelPunkt-Podium
mit fliegenden Wechsel an den Mikrofonen. Daniela Paulig von der
Stabstelle Stadtmarketing findet die Lage erträglich. Der
Vorstand des neuen Verbands werde kommende Woche entscheiden,
wie das Verfahren weiter geht.
Während Markenautor Heiko Selka unaufgeregt hofft, dass sich
die Cottbuser nach seinem Bilde zu ei- gener Energie und fürstlichem
Wohlbefinden bekennen, zerlegte Dr. Dieter Thiel das Bildwerk
nach Pathologenmanier. Fötus im Gedärm waren noch die
schmackhaftesten Metaphern. Sein sehr spät, nämlich
erst an diesem Abend nachgereichter Entwurf - ein Krebs mit goldener
Krone und Brikett in der Hand - stieß allerdings auf generelle
Ablehnung.
Das prinzipielle Herangehen an das Projekt kritisierten Meinhard
Bärmich und sein Kollege Rudolf Sittner: Wer ein kaputtes
Knie hat, geht zum Arzt und nicht zu Bäcker Dreißig;
wer ein Logo braucht, geht zum Grafiker und nicht irgendwo hin.
Es gebe auch eine Veranwortung dieser Stadt für den Unterhalt
ihrer Künstler.
Erfinder Dr. Friedrich Bude kann sich hingegen durchaus identifizieren
mit dem Bild: Würde die Schrift dazu passen, wäre
das noch besser.
Auch Wieland Eschenburg, der den langen vorausgegangenen Prozess
der Stärken-Findung moderiert hat, will das letzte Wort beim
Verband lassen. Eine offene Diskussion, wie an diesem Abend, passe
genau in den gewünschten Ablauf.
Nicht
gerade zartfühlend geht der Cottbuser Maler und Designer
mit der Bildmarke des neuen Tourismusverbandes um. Ein funktionierendes
Zeichen dürfe sich zu solchen Spielereien aber nicht eignen,
erläuterte er. Die Cartoons sind jetzt in der DoppelDeck-Galerie
zu sehen
|
Heiko Selka
(l), studierter Marketingmann, hält Kurs: Er hat das Bild
zur Fürstlich-Cottbus-Marke erfunden und singt nun zur Gitarre:
Den Wettbewerb der Städte bestehn wir allemal,
/ wenn wir es endlich nutzen - das große Potential!
Am
5. Februar
_______________________________
Holzaktion
in der Külzstraße. Mit Sägenkreischen setzt
sich der Bau am Mittleren Ring fort. Dezernentin Marietta Tzschoppe
erklärt 47 Fällungen und noch mehr.
|