Cottbus
(gg). Seit Tagen sitzen Fraktionsspitzen hinter verschlossenen
Türen, um über einen Antrag des Lagune-Betreibers AquaVital
zu beraten. Weil er im Jahr 2008 rund 300 000 Euro Verlust gemacht
hat, will er jetzt 150 000 Euro Verlustausgleich von der Stadt.
Die ist Eigentümer des Bades, zahlt 960 000 Euro jährlich
an Zinsen und Tilgung für den Baukredit und 93 000 Euro Nutzungsentgelt
für Vereins- und Schulschwimmer. Vor dem Lagune-Bau fielen
jährlich 1,6 Millionen Euro für städtische Schwimmbäder
an. Sanierungen wären nötig gewesen. Die Stadt wollte
beides: Ein neues Sport- und Spaßbad und weniger Kosten.
Nun kommt die Rechnung. AquaVital-Geschäftsführer Wolfgang
Tober begründet die Betriebskostenlücke vor allem mit
gestiegenen Energiepreisen und Besucherzahlen, die hinter Planungszahlen
zurückbleiben: Kamen 2004 noch 336 000 Gäste, so waren
es nur 230 000 im Jahr 2008. Tober musste außerdem elf Stadt-Angestellte
übernehmen und hatte bei der Durchsetzung marktüblicher
Löhne die Gerichte nicht auf seiner Seite. Aber er hat Hoffnung:
Wir brauchen noch zwei Jahre, um uns am Markt durchzusetzen.
Mit 20 000 Besuchern mehr schaffen wir die schwarze Null!
Dafür erhofft er sich die Hilfe der Stadt, die wesentliche,
auch verteuernde Züge des Projektes, mitgestaltet hat. In
nichtöffentlicher Sitzung sollen die Stadtverordneten heute
entscheiden, ob sie den Zuschuss zahlen. Der Vertrag ist seitens
der Stadt erfüllt, sagt Bürgermeister Holger Kelch DER
Heimatzeitung. Und: Man habe die Option, das Bad selbst zu betreiben.
Tober hat weniger Spielraum: Ohne Zuschuss bleibt der Insolvenzrichter!
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