Guben/Gubin
(U.S.) Der Schweizer Kommunikationsprofi Jürg
Montalta veranstaltete am Mittwoch im Rahmen des IBA-Kunstprojekts
Paradies 2 den bereits vierten Hörkreis
mit Deutschen und Polen im Gubiner Kulturhaus. Die Hörkreise
sollen eine besondere Symbolkraft auf das Projekt zum Wiederaufbau
der Kirche ausstrahlen sowie Toleranz und Völkerverständigung
aktiv aufbauen. Es geht um das Hineinversetzen, Verstehen
und gegenseitige Annähern, sagt Montalta. Bisher haben
zwischen 30 und 40 Polen und Deutsche aus ihrer Vergangenheit
und von ihrem Bezug zur Kirche erzählt. Das Verstehen der
Geschichte ist für Jürg Montalta Herzenssache. Im Hörkreis
kommen die Geschichten der Menschen ans Licht und können
sich auflösen, sich heilen. Das ist das paradiesische Ziel.
Die Erfahrungen des Erzählers werden niemals kritisiert.
Sie bleiben ohne Bewertung im Raum stehen. Die Komplexität
von Krieg, Vertreibung, dem Umgang mit der Geschichte zu sozialistischen
Zeiten und in heutigen Tagen lassen jedoch nicht verzweifeln.
Montalta ist im Stande, die persönliche Betroffenheit aufzufangen,
und am Ende verlassen die Teilnehmer der Hörkreise
gestärkt und mit Geschichten bereichert den Raum.
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Am
18. Februar setzt Jürg Montalta (li.) seine Hörkreise
ab 16 Uhr im Gubiner Kulturhaus fort. Jeder ist herzlich willkommen.
Jacub Bartczak von der Stiftung Gubiner Stadtkirche übersetzt
die Geschichten Foto: U. Schameitat
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