Cottbus
(J.H.) Sie gehört unbestritten zu den schönsten Ecken
der Altstadt: die Gegend zwischen Sprem, Brandenburger Platz,
Neustädter Straße und Mühlenstraße. Fremdenführer
ziehen mit den Touristen hier durch; auch Kunden, von denen aber
nicht genug. Im Quartier am Schlosskirchplatz und der sich südlich
anschließenden Schlosskirchpassage sind seit 1994 noble
Geschäftshäuser mit schönen Wohnungen oder Büros
darüber entstanden. Unterschiedliche Investoren haben hier
auf den Cottbuser boom vertraut. Richtig beglückt sind sie
nicht.
Steffen Reiche verwaltet seit nunmehr zehn Jahren ein Stück
vom altstädtischen Kleinod - das Quartier am Schlosskirchplatz.
65 Millionen Bauvolumen (noch in D-Mark) sind hier mal angelegt
worden, 22 000 Quadratmeter Geschäfte, Hotel, Büros,
Wohnungen sind entstanden. Wer hinschaut, ist entzückt. Richtig
zornig bin ich, sagt Steffen Reiche, wenn Stadtführerinnen
hier durchgehen und den Leuten vorschwafeln: Alles Leerstand,
zu hohe Mieten und so weiter.
Richtig ist, dass sichs hier gut wohnt, Büros florieren,
das Sorat-Hotel hohes Ansehen hat und die Händler mit dem
Dezember-Geschäft zufrieden waren. Wir müssen
mehr tun, um positiv wahrgenommen zu werden, glaubt Steffen
Reiche und bleibt beim Dezember. Die Weihnachtsmarkt-Logistik
koppelt das Quartier regelrecht vom Einkaufstreiben ab. Wenn die
Stadt mit ihrem neuen Marketingverband den Weihnachtsmarkt höherwertig
konzipieren will - hier liegen deutliche Reserven. Der Centermanager
lenkt ein: Anfangen müssen wir bei uns selbst. Deutlichere
Weihnachtsansage, originellere Initiativen, Mut zum Herausgehen
vors Geschäft fordert er. Und immer, nicht nur im Advent,
supersaubere Präsentation. Wenn Autos die Zugänge zur
Passage zuparken, ärgert das alle. Hier muss die Stadt Markierungen
schaffen, dass Überwege autofrei bleiben.
Steffen Reiche will, dass alle zusammenwirken, mit den Ämtern
und auch unter den Betreibern der Immobilien hier. Jalousien müssen
immer oben sein in den Passagen. Wir machen dafür zum
Beispiel Anfang Mai wieder einen Kunstmarkt, sagt der Manager.
Im malerischen Innenhof seines eigenen Quartiers wünscht
er sich im Sommer Theater und Kleinkunst. Besucher werden überrascht
sein vom Reiz des Ortes.
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Im Quartier am Schlosskirchplatz steckt mehr, als viele Cottbuser
wissen. Der Innenraum zwischen Mühlenstraße, Schlosskirchstraße,
Schlosskirchplatz und Neustädter Straße ist ein Kleinod.
Centermanager Steffen Reiche wünscht sich hier hinein Sommertheater
Hnr.
Das ärgert:
Parkende Autos verstellen Passagezugänge
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