Cottbus
(h). Ihre große Not spielen sie gründlich und fast
genial: Die Bobbys Blunt und Gobbel alias Martin Eitner und Peter
Hartmann stehen vorm Klingelknopf und schaffen es nicht, ihn zu
drücken - aus Angst, braven Menschen am Weihnachtstag eine
schlimme Nachricht sagen zu müssen. Die beiden zeigen überzeugend,
dass sich ihre Gedanken so langsam bewegen, wie es eine englische
Polizistenuniform erlaubt. Schließlich - der Spaß
im Stück Frohes Fest ist hinreichend ausgekostet
- schaffen sie doch den Zutritt zu einem ebenso absonderlichen
Paar: Christiane Arndt und Siegfried Wallendorf warten hier auf
eigentümliche Weise auf den Abend der Bescherung.
Völlig klar, dass alle Katastrophen sich irgendwie in Heiterkeit
auflösen. Gerhard Printschitsch hat die Komödie von
Anthony Neilson im lang anhaltenden Spannungsbogen ins-zeniert
und zur Kurzweil reich mit Gags versorgt. Als dann gegen Ende
mal wieder die Klamotten fallen und keinesfalls schöne und
fast nackte ältliche Männerleiber auf der kleinen Bühne
strippen, ist es doch ein großes Glück, dass das Publikum
an Tischen sitzt und sich mit Glühwein ablenken kann. Immerhin
bleibt die Erinnerung, dass die Story mit den Bobbys richtig gut
angefangen hatte. Vielleicht wirds ja nach hinten von Abend
zu Abend besser. Nächste Vorstellungen sind heute,
am morgigen Sonntag, dann Dienstag und wieder Sonntag sowie am
Montag, den 22. Dezember. Immer 19.30 Uhr,
nur sonntags schon 19 Uhr.
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An
wohlbekannte Stummfilmfiguren erinnern sie, und köstlich
reizen sie auch die Grenzen aus, die ihnen die Bobby-Uniformen
lassen: Peter Hartmann (l.) und Martin Eitner in TheaterNative
C
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