Cottbus.
Für einen lieben Verstorbenen soll nichts zu teuer sein
- dieser ehrenwerte Vorsatz stößt an Grenzen, wenn
nicht nachzuvollziehen ist, woher die stets steigenden Kosten
für Gräber und Friedhofspflege eigentlich kommen. Grund
nachzufragen für die Ortsbürgermeister und Vertreter
der Stadtteile unter Ulrich Günther, Ortsvorsteher aus Sielow:
Uns stört, dass nicht zuerst nach Einsparungspotenzial
gesucht worden ist! Ganz zufrieden ist er mit dem Kompromiss,
der diese Woche vorgestellt wurde nicht. Zwar wird die Trauerhalle
auf den 18 kleineren Friedhöfen nicht 311, sondern nur noch
160 Euro kosten, doch die Erdbestattungen sind den Bürgern
mit 900 Euro immer noch zu teuer. Baudezernentin Marietta Tzschoppe
erklärt, wo sie die Reserven aufgespürt hat: Einer
von fünf Mitarbeitern im Bereich hat Teilzeitarbeit - das
spart, außerdem haben wir bei Abschreibungen und Zinslast
für die Hallen nachgerechnet! Ob das kostendeckend
wird, sollen die Zahlen am Ende des Jahres zeigen. Dann soll eine
AG Friedhöfe auch sofort in die Gebührenplanung
für 2010 einbezogen werden - eine Verabredung aus den Krisenrunden
der letzten Woche. Wolfgang Bialas von der CDU/FDP/Frauenliste-Fraktion
hat dem neuen Entwurf seine Zustimmung im Rechtsausschuss am Donnerstag
trotzdem versagt. Er begründet: Die Schere zwischen
der traditionellen Erdbestattung und den preiswerteren Urnengräbern
darf sich nicht weiter öffnen - wir verdrängen unsere
Bestattungskultur. Der letzte Wille eines Menschen muss doch bezahlbar
bleiben! Und er hat Vorschläge, wie das zu erreichen
sei: Würde man die Kosten nicht pro Quadratmeter Grabfläche
umlegen, sondern allgemeine Kosten auf jede Grabart gleichermaßen,
dann wäre viel erreicht. In die kalkulatorischen Tiefen der
Rechnung führt mancher Exkurs - schwer zu folgen für
Nichtkaufleute. Fakt ist: Die Landesgesetze legen den städtischen
Ämtern beim Rechnen zu viele Fesseln an. Wie ernst man die
nehmen muss, darüber streiten Bialas und Tzschoppe am Rande.
Einen anderen Vorschlag macht Bialas, den man sofort versteht:
Die Bestatter als Bindeglied zwischen Hinterbliebenen und
Verwaltung können mehr Serviceleistungen übernehmen
und Bläser müssen doch nicht jedesmal einen teuren Erlaubnisschein
beantragen!
Viel davon ist in den Ortsteilen schon Realität, sagt Ulrich
Günther. In Sielow pflegt der Sportverein die Feierhalle,
sorgt für Ordnung rund ums Haus, Material wird aus dem Ortsteilbudget
finanziert. Viel ausgeprägter als in der Stadt ist auf dem
Lande der Wunsch nach traditionellem Erdbegräbnis - bis jetzt
haben die Sielower sich diese Möglichkeiten bewahrt.
Wenn es im nächsten Jahr ans Erarbeiten der Friedhofsentwicklungskonzeption
geht, werden sie wieder mitsprechen. Günther: Für
den Erhalt auch der kleinen Friedhöfe in Schlichow und Willmersdorf.
Denn wie die Kirche gehört auch der Friedhofs ins Dorf.
Da werde man keine Luft ranlassen. Marietta Tzschoppe schränkt
ein: Es soll nirgendwo ein Friedhof geschlossen werden,
wohl muss aber über Flächenreduzierungen geredet werden!
Als 2006 rund 20 Hektar aus der Bewirtschaftungen genommen wurden,
sanken die Kosten.
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Zu Gast bei Gabi
Grube war:
links:
Wolfgang Bialas (CDU/FDP/FLC): Man kann die Grünpflege
an den günstigsten, nicht den billigsten, Anbieter geben
- warum soll das nicht der städtische Betrieb sein?
rechts:
Marietta Tzschoppe: Die Grünpflege für Friedhöfe
auszuschreiben kann Auswirkungen auf unseren städtischen
Gartenbetrieb haben - darüber muss man sich klar sein!
Am
11. Dezember
reden wir über
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Wenn
Pückler der Energieblitz trifft - wie sich die Stadt
künftig vermarkten will mit Daniela Paulig, Stabstelle
Stadtmarketing im Rathaus und Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer
der IHK Cottbus.
Die Rathausspitze nahm am Rande der Stadtverordnetenversammlung
die Ortsvorsteher und Bürgervereinschefs zusammen, um die
Wogen zu gätten. Tzschoppe beteuert zum Hin und Her bei den
Gebührensatzungen: Unser Vorgehen ist kein Kalkül
- wir haben schlicht kostendeckend rechnen müssen - da gabs
wenig Spielraum
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