Cottbus/Region
(ha). 25 Winzer, Weinbauer aus 13 Weinanbaugebieten Brandenburgs
und Förderer haben sich am Montag zu einem ersten gemeinsamen
Arbeitstreffen in Cottbus eingefunden mit dem Ziel, die Weinbauern
besser zu vernetzen. Im Barbarasaal der Vattenfall-Hauptverwaltung
wurde beschlossen, ein Netzwerk Weinbau in Brandenburg
zu gründen. Koordiniert wird dieses Netzwerk von Sabine Sachau,
Geschäftsführerin der Zukunftswerkstatt GmbH. Es
ist die Vorbereitung für die Gründung eines Brandenburger
Weinbauverbandes in ein, zwei Jahren, erklärt Werner
Guckenberger, der Ende Oktober feierlich als Amtsdirektor von
Döbern-Land verabschiedet wurde und die Weinbauern unterstützt.
Er wird künftig der Sprecher des Netzwerkes für den
südbrandenburger Bereich sein. Mit Pflanzenschutz,
Bezeichnungsrechten und Anbaurechten werden wir in der nächsten
Jahren viel Arbeit bekommen, deshalb kann nur ein Verband unsere
Interessen gegenüber dem Land und bundesweit wirksam vertreten,
ergänzt Dr. Manfred Lindecke, Winzer in Werder und Sprecher
für den nordbrandenburger Bereich.
Nach den ersten sehenswerten Ergebnissen auch aus Grano, deren
Weinbauverein als einziger seine Weine selbst im größeren
Maßstäben keltert, und den Feldversuchen auf rekultivierter
Tagebaufläche in Welzow kommt es nun darauf an, neue Rebflächen
zu erhalten. Doch die werden nur vergeben, wenn in anderen Regionen
in Deutschland Flächen stillgelegt werden. Doch die Fluktuation
ist durch Überalterung und fehlender Unternehmensnachfolger
hoch, vor allem in Rheinland-Pfalz werden Flächen in Größenordnungen
freigegeben. Brandenburg besitzt 30 Hektar Rebflächen, von
denen aber erst 24 Hektar ausgeschöpft sind. Eine Aufrebung
soll ab 2010 im rekultivierten Tagebaugebiet von Welzow-Süd
erfolgen. Mit dem Wolkenberger Tafelberg haben wir gutes
Substrat zur Verfügung, so Uwe Krohn, Referent Tagebauplanung
Welzow-Süd. Vattenfall ist zwar aus rechtlichen Gründen
(noch) Weinbauer, sucht aber einen Betreiber für die Flächen.
Wir sind sehr daran interessiert, dieser Initiative auf
die Sprünge zu helfen, so Krohn.
Mit dem Brandenburger Wein soll in erster Linie ein regionales
Produkt angeboten werden. Jetzt müssen wir beweisen,
dass wir gute Qualität produzieren, so Dr. Eberhard
Brüchner, Vorsitzender des Schliebener Weinbauvereins. Der
Verein produziert bereits rund 8?000 Flaschen pro Jahr, keltert
aber in Meißen. Veranstaltungen wie die 10. Jungfernprobe
oder das Weinbausymposium Ende Juni sollen helfen, die Tropfen
populärer zu machen. Wir bieten die Flaschen bereits
in Geschenkverpackungen an, die in die gesamte Bundesrepublik
geschickt werden, so Wilfried Olzog von Gubener Weinbauverein.
Es ist lokale Identität, auch Touristen wollen heimische
Produkte mitnehmen und nicht nur Schokolade, so Werner Guckenberger.
|
Dank guter
Erdschichten, die sorgsam gesichert wurden, sind die Rekultivierungsflächen
des Tagebaus Welzow-Süd hoffnungsvolles Weinbaugebiet. Eine
kleine Versuchsfläche hat überraschend gute Ergebnisse
geliefert, auch die Mundprobe Ende Mai überzeugten
Prof. Reinhard Hüttl von der BTU, Mitarbeiter Uwe Zeihser
und Dr. Harthmut Zeiß, Vattenfall Bergbauvorstand. Bis 2010
soll hier ein perfekter Weinberg geschüttet und anschließend
mit Reben bestückt werden. Vattenfall sucht dafür einen
Betreiber
Foto: MB-Archiv
|