Cottbus
(gg). Ein zweigestrichenes e lässt die kleine
Döbbricker 143-Kilogramm-Glocke hören, wenn sie denn
zu hören wäre. Noch fehlen für den Einbau des Bronzegusses
mit gut 68 Zentimeter Durchmesser und 70 Zentimeter Höhe
die letzten Gelder. Eine großzügige private Spende
hat die Glockengeburt am 24. Oktober in Lauchhammer ermöglicht.
Der hölzerne Glockenturm musste erst ertüchtigt werden,
damit er die Schwingungen der zweiten Glocke aufnehmen kann. In
Döbbrick wären mit diese dann drei Glocken zu hören:
eine weitere vom Glockenstuhl der nahen Petruskirche der Selbstständig
Lutherischen Kirche. Alle sind im Klang aufeinander abgestimmt.
Was demnächst als ökumenischer Ton durch
die Luft fliegt, war zur sonntäglichen Glockenheimtragung
schon zu sehen: die beiden Pfarrer hielten zusammen die Andacht
zum Anlass, hunderte Cottbuser waren gekommen.
Die zweite Glocke der Dorfkirche war sowohl im ersten Weltkrieg
und der Nachbau später auf Geheiß Göbbels im zweiten
Weltkrieg zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden.
Pfarrer Andreas Jagdhuhn: Es wurde damit mehr genommen als
nur ein Geläut - der zweistimmige Ton hat die Dörfler
begleitet bei Taufe, Hochzeit, Konfirmation bis hin zur Beerdigung
- jetzt können wir ihn bald wieder hören!
Großzügige Spender könnten diesen Prozess beschleunigen.
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Auf
einem geschmückten Wagen fuhren die Döbbricker am vergangenen
Sonntag ihre neue Glocke einmal durch den Ort, bevor sie in die
Dorfkirche heimgeholt wurde. Pfarrer Holger Thomas von der Selbstständig
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Döbbrick und Andreas Jagdhuhn
von der Klosterkirchgemeinde hielten die ökumenische Andacht.
Doch bis die Glocke klingen kann, fehlen noch Gelder. Foto:
Gabi Grube
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